George Benjamin

George Benjamin © Javier del Real, Teatro Real

George Benjamin

Das schöpferische Talent George Benjamins trat früh hervor. Bereits mit 20 Jahren war der 1960 in London geborene Benjamin mit dem Orchesterwerk „Ringed by the Flat Horizon“ als bisher jüngster Komponist bei den berühmten Londoner Proms vertreten; kurze Zeit später folgten zwei weitere international beachtete Werke. Schon diese frühen Stücke verblüffen durch ihre virtuose Instrumentierung und eine besondere Plastizität der formalen Gestaltung, die dem Hörer bei aller Komplexität im Detail das unmittelbare Nachvollziehen der musikalischen Entwicklungen erlaubt. Diese einfache Zugänglichkeit seiner Musik hat ihren Grund in einem künstlerischen Interesse, das sich, wie es Benjamin 2008 in einem Interview formuliert hat, auf Strukturen richtet, die „erzählend und spannend sind, unvorhersehbar, aber logisch“.

Sein kompositorisches Rüstzeug erwarb sich Benjamin im Privatunterricht und danach im Studium bei Olivier Messiaen sowie von 1978 bis 1982 bei Alexander Goehr. Eine wichtige Station war danach die Arbeit am Pariser IRCAM, dem Forschungsstudio für elektronische Musik. Inzwischen kann Benjamin auf ein umfangreiches und weit verzweigtes Schaffen zurückblicken. In jüngerer Zeit hat er sich nachhaltig der Oper zugewandt, für die er mit seiner erzählerisch-dramatischen Ader prädestiniert erscheint. 2012 gelang ihm mit „Written on Skin“, einem vielschichtigen Drama um einen Gattenmord, ein durchschlagender Erfolg. Dem weltweit vielfach aufgeführten Werk folgte 2018 „Lessons in Love and Violence“. Für den Juli 2023 ist die Uraufführung von „Picture a Day Like This“ in Aix-en-Provence angekündigt.

Außer als Komponist ist Benjamin auch als praktischer Musiker prominent hervorgetreten, vor allem als Dirigent, der regelmäßig mit renommierten Orchestern zusammenarbeitet. Dabei hat er sich besondere Meriten durch die Uraufführung von Werken anderer Komponisten und allgemeiner mit seinem Einsatz für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts erworben. 2017 wurde Benjamin in den britischen Adelsstand erhoben und 2023 mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet.

Stand: Juni 2023

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