Peter Rundel

Peter Rundel © Henrik Jordan

Peter Rundel

Die tiefe Durchdringung komplexer Partituren der unterschiedlichsten Stilrichtungen und Epochen bis hin zur zeitgenössischen Musik sowie seine dramaturgische Kreativität machen Peter Rundel zu einem gefragten Partner führender europäischer Orchester.

Regelmäßig gastiert er bei den Rundfunk-Orchestern des BR, WDR, NDR, des Saarländischen Rundfunks und des SWR. Internationale Gastengagements führten ihn zuletzt unter anderem zum Helsinki Philharmonic Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, Orchestre National de Lille, Orchestre Philharmonique de Luxembourg, Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, Orchestra del Teatro dell’Opera Roma, zu den Wiener Symphonikern und zum hr-Sinfonieorchester Frankfurt sowie nach Asien zum Tokyo Metropolitan und Taipei Symphony Orchestra.

In die Saison 2020/21 startet Peter Rundel mit einer Einladung zum Musikfest Berlin am Pult der Musikfabrik. Neben Projekten mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des BR, dem Orquestra Sinfónica do Porto oder der Basel Sinfonietta feiert er in dieser Saison das 25. Jubiläum des Remix Ensemble Casa da Música Porto, dessen Leitung er seit zwanzig Jahren innehat, ein Gastspiel führt das Ensemble dabei an die Elbphilharmonie Hamburg. Im Frühjahr 2021 wird er zudem Isabel Mundrys neues Musiktheater „Im Dickicht“ bei den Schwetzinger SWR Festspielen zur Premiere bringen.

Peter Rundel leitete Opernuraufführungen an der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, bei den Wiener Festwochen, am Gran Teatre del Liceu, bei den Bregenzer Festspielen und den Schwetzinger SWR Festspielen. Dabei arbeitete er mit namhaften Regisseuren wie Peter Konwitschny, Philippe Arlaud, Peter Mussbach, Carlus Padrissa (La Fura dels Baus) und Willy Decker zusammen. Seine Operntätigkeit umfasst sowohl traditionelles Repertoire (u. a. Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ an der Deutschen Oper Berlin und Alexander Zemlinskys „König Kandaules“, Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ und Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ an der Volksoper Wien) als auch bahnbrechende Produktionen zeitgenössischen Musiktheaters wie Karlheinz Stockhausens „Donnerstag aus LICHT“, „Massacre“ von Wolfgang Mitterer und die Uraufführungen von Georg Friedrich Haas‘ „Nacht“ und „Bluthaus“, Isabel Mundrys „Ein Atemzug – die Odyssee“ sowie Emmanuel Nunes’ „Das Märchen“ und „La Douce“. Die von ihm dirigierte spektakuläre „Prometheus“-Inszenierung bei der Ruhrtriennale wurde 2013 mit dem Carl-Orff-Preis gewürdigt. Außerdem tourte er mit Heiner Goebbels’ 2014 für die Ruhrtriennale entstandenen Inszenierung von Louis Andriessens „De Materie“ an die Amory Hall in New York (2016) und an das Teatro Argentino La Plata (2017). Mit der Uraufführung von Hector Parras’ „Les Bienveillantes“ in der Regie von Calixto Bieito war er 2019 erstmals an der Opera Vlaanderen zu Gast.

Geboren in Friedrichshafen studierte Peter Rundel Violine bei Igor Ozim und Ramy Shevelov sowie Dirigieren bei Michael Gielen und Peter Eötvös. 1984 bis 1996 war er als Geiger Mitglied des Ensemble Modern, mit dem er auch als Dirigent auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblickt. Regelmäßig ist er auch beim Klangforum Wien, dem Ensemble Musifabrik, dem Collegium Novum Zürich oder dem Ensemble intercontemporain Paris zu Gast. Nach Tätigkeiten als musikalischer Leiter des Königlich-Philharmonischen Orchesters von Flandern sowie der damals neu gegründeten Kammerakademie Potsdam übernahm Peter Rundel im Januar 2005 die Leitung des Remix Ensemble Casa da Música in Porto. Inzwischen feiert dieses Ensemble für Neue Musik Erfolge bei wichtigen Festivals in ganz Europa.

Mit großem Engagement widmet sich Peter Rundel der Ausbildung und Förderung des musikalischen Nachwuchses. In Porto gründete er die Remix Academy für Ensemblemusiker und Dirigenten. Neben einer eigenen Dirigierwerkstatt, die er in Bayern leitete, unterrichtet er regelmäßig im Rahmen internationaler Ensembleakademien unter anderem mit der London Sinfonietta, dem Ulysseus Ensemble (Manifeste Academy Paris), am Teatro alla Scala Mailand und bei der Lucerne Festival Academy. Zuletzt leitete er 2019 das Deutsch-Russische Jugendorchester in Jekaterinburg und installierte eine neue Dirigierakademie in Salzburg.

Für seine Aufnahmen mit Musik des 20. Jahrhunderts erhielt Peter Rundel zahlreiche Preise, darunter mehrmals den Preis der deutschen Schallplattenkritik (Luigi Nono, „Prometeo“; Hanspeter Kyburz, „Ensemble- und Orchesterwerke“; Steve Reich, „City Life“; Beat Furrer, Klavierkonzert) sowie den Grand Prix du Disque (Barraqué, Gesamtwerk), eine Grammy-Nominierung (Heiner Goebbels, „Surrogate Cities“) und einen Echo Klassik („Sprechgesänge“ mit dem Ensemble Musikfabrik).

Stand: Mai 2020

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