Ottorino Respighi

Das zentrale künstlerische Anliegen Ottorino Respighis (1879–1937) war die Suche nach neuen Wegen für die italienische Musik neben der das Musikleben dominierenden Oper, die Respighi keinesfalls vernachlässigte, aber nicht als einzige Möglichkeit künstlerischen Schaffens sah. Der neuen Musik stand er dabei distanziert gegenüber.

Respighi wurde in Bologna geboren und begann hier als Bratschist im Opernorchester auch seine berufliche Laufbahn. Zwischen 1900 und 1903 folgte Respighi verschiedenen saisonalen Engagements nach St. Petersburg und Moskau, wo er bei Nikolai Rimski-Korsakoff Unterricht nahm. Nach seiner Rückkehr nach Bologna begann Respighi, sich intensiv mit der italienischen Musik des 17. und 18. Jahrhunderts zu beschäftigen. Unter anderem schuf er eine Orchesterfassung von Monteverdis „Lamento d'Arianna“, deren Uraufführung im Oktober 1908 in Berlin zu einem wichtigen Achtungserfolg geriet und ihm allgemeine Anerkennung als phantasievollem Bearbeiter älterer Musik brachte. Kurze Zeit später erhielt Respighi eine Kompositionsprofessur, zunächst in Bologna und ab 1913 in Rom. 

Der 11. Februar 1918 war ein Wendepunkt in Respighis Leben. Die triumphale Mailänder Aufführung der Symphonischen Dichtung „Fontane di Roma“ (Die Brunnen von Rom) unter Arturo Toscanini machte ihn zum profiliertestem italienischen Komponisten von Instrumentalmusik seit Antonio Vivaldi. Bis 1928 ließ Respighi den „Fontane di Roma“ zwei weitere, ähnlich konzipierte Stücke über die Pinien und die Feste Roms folgen, die in Teilen von seiner Auseinandersetzung mit der Musik der Gregorianik geprägt sind. 
Umstritten ist Respighis Verhältnis zur faschistischen Bewegung Italiens, die seine Musik gerne in Dienst nahm. So weit zu sehen ist, hat Respighis hierauf kühl und keineswegs begeistert reagiert. Dennoch wird er hartnäckig mit dem faschistischen Regime in Verbindung gebracht. Der seit Anfang 1936 gesundheitlich schwer angeschlagene Komponist starb im Sommer 1937.

Stand: März 2024

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