Grußwort

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

„Die größte Gefahr unserer Welt sind Amnesie und Intoleranz. Und die Medizin dagegen sind Gedächtnis und Diversität. Wir können keine Zukunft bauen, wenn wir vergessen haben“, sagte der von der UNESCO als „Künstler für den Frieden“ ausgezeichnete Gambist Jordi Savall einmal in einem Interview. Unter dem Titel „Un mar de músicas“ erzählt Jordi Savall in diesem Jahr gemeinsam mit Gastmusikerinnen und Gastmusikern aus Kuba, Haiti, Brasilien, Mali, Venezuela und Mexiko und mit seinen Ensembles Hespèrion XXI und La Capella Reial de Catalunya die Geschichte von mehr als zwölf Millionen Menschen, die in fast vier Jahrhunderten von den europäischen Großmächten verschleppt und versklavt wurden. Es ist eine Erinnerung an all jene, für die Musik zum Überlebensmittel wurde und deren musikalische Sprachen und Geschichten wir nicht vergessen dürfen. 

Das Musikfest Berlin – hervorgegangen aus den traditionsreichen Berliner Festwochen – bereichert seit zwanzig Jahren die Hauptstadt mit seinem außergewöhnlichen Programm. Auch nach zwei Jahrzehnten mit großartigen Klangkörpern und spektakulären Musikerlebnissen hat das Musikfest Berlin immer noch neue Ideen und Blickwinkel zu bieten. Jeder Besuch ist eine Bereicherung. Das gilt sicher auch für das Konzert der Filarmonica della Scala unter Leitung ihres Chefdirigenten Riccardo Chailly. Es schlägt eine Brücke zur Frankfurter Buchmesse 2024, auf der das diesjährige Gastland Italien unter dem Motto „Verwurzelt in der Zukunft“ zeigen wird, auf welch reichen Traditionen die italienische Kultur aufbaut. Auf solche programmatische Vielfalt und die wie immer namhaften Ensembles, Solistinnen und Solisten kann man sich auch in diesen Festtagen freuen. 
Ich wünsche Ihnen inspirierende Musikerlebnisse! 

Claudia Roth MdB
Staatsministerin für Kultur und Medien