Duke Ellington am Klavier

Duke Ellington © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Gerber, Hans / Com_L13-0030-0005-0002 / CC BY-SA 4.0

Duke Ellington

Duke Ellington (1899–1974) ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten des amerikanischen Jazz, deren künstlerischer Einfluss weit über den engeren Bereich dieser Musikform hinausreicht. Viele seiner Stücke wie „Sophisticated Lady“, „Solitude“, „Cotton Tail“ oder „Satin Doll“ sind Klassiker des Jazz. Ein wesentliches Element seines Schaffens ist die selbstbewusste Auseinandersetzung mit den besonderen Formen und Traditionen afroamerikanischer Musik.

Ellington wuchs in einer afroamerikanischen Mittelstandsfamilie in Washington D.C. auf und begann als Kind mit dem Klavierspiel. Nach ersten Karriereschritten als zeittypischer Ragtime-Pianist ging er 1923 nach New York, schon damals das unbestrittene Zentrum der US-amerikanischen Musikwelt. Hier profilierte sich Ellington mit einer eigenen Band, die sich mit seinen Stücken von einem lokalen Tanzorchester zu einer der bekanntesten Swingbands der 1930er und 40er Jahre der USA entwickelte. Eine wesentliche Station war dabei das Engagement von 1927 bis 1931 im Cotton Club in Harlem, in dem Ellington mit ausgreifenden Formen und neuen Klängen wie dem ersten textlosen, quasi-instrumentalen Einsatz der menschlichen Gesangsstimme im Jazz experimentieren konnte. Mit vielen Musikern seiner Band arbeitete Ellington lange, teils über Jahrzehnte hinweg zusammen und machte ihre spezifischen, wiedererkennbaren Sounds für seine Stücke fruchtbar.

In den 1950er Jahren streifte Ellingtons Band immer deutlicher die Wurzeln in der populären Tanz- und Unterhaltungsmusik ab und wandelte sich zu einem Konzertensemble, für das Ellington mehrteilige, von ihm „Suiten“ genannte Stückfolgen schuf, mehrere davon in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Billy Strayhorn. Internationale Gastspiele und zahlreiche Schalplatten machten Ellingtons Musik weltweit bekannt. In den ab Mitte der 1960er Jahre entstandenen „Sacred Concerts“ fügte er seinem Schaffen eine weitere Facette hinzu und verband auf neuartige Weise die Traditionen des amerikanischen Swing und der Chormusik europäischer Prägung miteinander.


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Stand: Februar 2024