Magdalena Kozena © Julia Wesely
Die in der tschechischen Stadt Brünn geborene Magdalena Kožená studierte Gesang und Klavier am Konservatorium in Brünn und bei Eva Blahová an der Akademie der Darstellenden Künste in Bratislava. Magdalena Kožená gewann mehrere bedeutende Preise in der Tschechischen Republik und weltweit. Ihren Durchbruch erzielte sie 1995 als Preisträgerin des Sechsten Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg.
Auf der Opernbühne gab die Mezzosopranistin ihr Debüt 2002 bei den Salzburger Festspielen als Zerlina in Mozarts Don Giovanni und kehrte 2013 als Idamante in Mozarts Idomeneo zurück - eine Rolle, die sie auch beim Glyndebourne Festival sowie in Berlin und Luzern gesungen hat. Ihren ersten Auftritt an der New Yorker Metropolitan Opera hatte sie 2003 als Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro und ist seitdem regelmäßig zu Gast, zuletzt als Octavian in Strauss’ Der Rosenkavalier in der Saison 2019/20. Die Rolle des Octavian führte Magdalena auch an die Staatsoper Berlin (2009) und zu den Osterfestspielen Baden-Baden (2015), während andere Opernhighlights die Titelrolle in Bizets Carmen (Osterfestspiele und Sommerfestspiele Salzburg 2012), Martinůs Juliette (Staatsoper Berlin 2016) und die Kellnerin in Kaija Saariahos neuer Oper Innocence beim Festival d'Aix en Provence (2021) umfassen.
Magdalena Kožená hat im Laufe ihrer glanzvollen Karriere mit den führenden Dirigenten der Welt zusammengearbeitet, darunter Claudio Abbado, Pierre Boulez, Gustavo Dudamel, Sir John Eliot Gardiner, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Mariss Jansons, Sir Charles Mackerras und Sir Roger Norrington. Zu ihren herausragenden Konzertpartnern zählen die Pianisten Daniel Barenboim, Yefim Bronfman, Malcolm Martineau, András Schiff und Mitsuko Uchida, mit denen sie in so renommierten Konzertsälen wie der Carnegie Hall, der Wigmore Hall, dem Concertgebouw in Amsterdam sowie bei den Festspielen in Aldeburgh, Edinburgh und Salzburg aufgetreten ist. Magdalena Koženás Verständnis für die historisch informierte Aufführungspraxis wurde in der Zusammenarbeit mit Ensembles für historische Instrumente wie dem Venice Baroque Orchestra, dem Orchestra of the Age of Enlightenment oder Il Giardino Armonico vertieft. Außerdem ist sie eine gefragte Solistin bei den Berliner, Wiener und Tschechischen Philharmonikern sowie den Orchestern von Cleveland, Philadelphia und dem Concertgebouworkest Amsterdam.
In den letzten Spielzeiten hat Magdalena Kožená eine Reihe von Projekten entwickelt, die eine eklektische Mischung aus Klangwelten und Einflüssen darstellen und auf Tourneen durch Europa und Asien das Publikum begeistern konnten. Dazu gehören Konzerte mit dem tschechischen Swing-Ensemble The Melody Makers, die Cole Porter und andere Swing- und Big-Band-Nummern aus den 1930er und 40er Jahren aufführen, halbszenische Aufführungen der Musik von Claudio Monteverdi und Luciano Berio, die von Ondřej Havelka in Szene gesetzt werden, sowie Auftritte mit dem spanischen Barockensemble Private Musicke und dem Flamenco-Experten Antonio El Pipa mit seiner Compañía de Flamenco.
Magdalena Kožená wurde 1999 von der Deutschen Grammophon exklusiv unter Vertrag genommen, 2017 ging sie eine langfristige Beziehung mit dem niederländischen Klassiklabel Pentatone ein und veröffentlichte im Mai 2019 ihr Debütalbum Il Giardino dei sospiri für das Label, gemeinsam mit dem Cembalisten Václav Luks und dem tschechischen Barockorchester Collegium 1704. Ihr zweites Album Soirée ist eine intime Kammermusikaufnahme, ihre jüngste Aufnahme Nostalgia in Zusammenarbeit mit Yefim Bronfman ist 2021 erschienen.
Für ihre Verdienste um die französische Musik wurde sie im Jahr 2003 von der französischen Regierung zum Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres ernannt.
Stand: August 2022