Eureka, Potsdamer Platz © Raul Walch
Im Rahmen seiner Recherche für Radical Playgounds erkannte Raul Walch einen Kindheitsfreund auf historischen Fotos von Spielplätzen in der DDR wieder und nahm Kontakt zu ihm und seiner Mutter Ute Fritzsch auf, der heute über 80-jährigen Designerin und Gestalterin von DDR-Spielplätzen. Walch beschäftigte sich mit den Plänen von Ute Fritzsch, ihren Spielplätzen in Frankfurt (Oder) und ihren Ideen zum Umgang mit den beschränkten Ressourcen und Mitteln, die ihr damals in Ostdeutschland zur Verfügung standen. Der Künstler interessiert sich seit langem für elementare Themen wie Wasser, Wind, Sonne oder Temperatur. Seine Skulpturen finden sich im öffentlichen Raum auf Segelbooten, auf Flaggen im Wind oder auf Drachen, die im Sonnenschein steigen. Beiden Künstler*innen ist sowohl ein poetischer und konkreter Umgang mit der Realität als auch ein Bedürfnis nach kollaborativen Prozessen gemeinsam.
A Fountain of Knowledge (Ein Brunnen des Wissens) lädt die Besucher*innen zu einer Abkühlung unter Bäumen ein. Gleichzeitig würdigt die Arbeit Wasser als Grundbedürfnis und thematisiert das Recht auf Zugang zu dieser Ressource. Der Brunnen liegt in einem Teich, der einer Wärmebildkarte von Berlin an den heißesten Tagen der vergangenen Jahre ähnelt. Auf dem Boden befindet sich eine Variation des Maxi-Baukastens von Ute Fritzsch als modulare Kisseninstallation. Sie ähnelt einem großen, unvollständigen Puzzle, aus dem man sich beispielsweise ein kleines Haus oder ein Versteck bauen kann. Besucher*innen können im Spiel mit der Installation die Welt und die grundlegenden Rechte am öffentlichen Raum neu denken und mehr Respekt für das Element Wasser entwickeln. Der Brunnen lädt zudem zu generationenübergreifenden Begegnungen ein und dazu, die Verantwortung für den Planeten und den Wunsch nach der transformativen Kraft des Spiels zu teilen. Schließlich waren Straßenbrunnen einige der ersten Spielplätze für Kinder in der Stadt.
Raul Walch ist ein bildender Künstler und Aktivist, der in Berlin lebt und arbeitet. Angetrieben von politischem und ökologischem Engagement stellt er Segelboote, Mobiles, Drachen und Flaggen her, oft als Teil eines kollaborativen, performativen Prozesses.