Theater

Drei Schwestern

von Anton Tschechow

Gastspiel Theater Sovremennik

Theater Sovremennik: „Drei Schwestern“ © Theater Sovremennik

Theater Sovremennik: „Drei Schwestern“ © Theater Sovremennik

„Drei Schwestern“ ist eine der bekanntesten Inszenierungen des Theaters SOVREMENNIK. Schon viele Jahre steht sie in Moskau mit großem Erfolg auf dem Spielplan. Sie fand Beifall in London, Paris, New York ... Dafür erhielt das Theater den renommierten amerikanischen Theaterpreis „Drama Desk Award“.

Die Darsteller haben gewechselt, aber das Interesse für den „echten russischen Tschechow“ ist unverändert. Denn jedes Mal, wenn Galina Woltschek die jungen Schauspieler in den Raum ihres Tschechows, in die Welt dieses großartigen Stückes versetzt, entdeckt sie immer neue Facetten dieser Geschichte, vor allem für sich selbst. Ihr Interesse für den Menschen ist nicht nur auf die Personen des Stückes konzentriert, sondern auch auf die darstellerische Individualität derer, die von ihnen erzählen, auf die Schauspieler. Jeder von ihnen ist ihr wichtig, und darin, wie auch in vielem Anderen, folgt sie den Traditionen des russischen psychologischen Theaters. Aus darstellerischen Individualitäten erschafft sie ihren unverwechselbaren Tschechow. Er ist hart und schroff, scharf, dynamisch, und er ist bar jeder Melancholie und Rührseligkeit. In diesen „Drei Schwestern“ wird die Wahrheit gesagt. Jene Wahrheit, die wir uns oft selbst nicht eingestehen wollen, weil wir Angst vor ihr haben. Es wird die Geschichte von Menschen erzählt, die sich verirrt haben, die nicht einmal sich selbst ganz erkennen können, aber dabei die Welt verbessern wollen.

Eine aufgesetzte Drehscheibe auf dem Bühnenboden (Bühnenbild: Pjotr Kirillov und Vjatscheslav Saizev) ist die reale Welt, voller Schmerzen und Leiden. Und eine Brücke umspannt sie als Raum, in den man gleichsam wie in eine andere geistige Wirklichkeit ausbrechen kann. Auf dieser Scheibe wird das Leben praktisch „ins Unreine“ gelebt, weil man sich sicher ist, dass sich morgen alles zum Besseren wenden wird. Und zwar ganz von alleine. Und dass das aufhören wird, was dem Menschen nicht erlaubt, sich glücklich zu fühlen. Dass alles, was quält und beschwert, verschwinden wird. Das Leben, in dem man nicht existieren kann, das zu ändern aber die Kraft fehlt. Und nur auf der Brücke, die sich über diese Scheibe, über das Alltagsleben spannt, erlaubt Woltschek ihren Helden Augenblicke der Wahrheit, wenn auch einer bitteren. Und das Recht auf Hoffnung, die gespenstisch ist, aber die es doch gibt.

Regie Galina Woltschek
Direktor Alexander Savostianov
Bühne Pjotr Kirillov, Vjatscheslav Saizev
Kostüme Vjatscheslav Saizev
Licht Damir Ismagilov
Ton Sergej Platonov
Regieassistenz Olga Sultanova

In den Hauptrollen Olga Drosdova, Tschulpan Chamatova, Alena Babenko, Svetlana Ivanova, Viktoria Romanenko, Vladislav Vetrov, Sergei Juschkevitsch, Artur Smoljaninov, Schamil Chamatov

Veranstalter Maksim International Production GmbH