Mit den vier Thementagen möchten wir Expert*innen und Besucher*innen die Möglichkeit zu einer differenzierten Auseinandersetzung geben. Sie sind herzlich eingeladen, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren. Damit die Veranstaltungen für alle Beteiligten respektvoll und produktiv verlaufen, möchten wir an die folgenden Grundsätze für freie Meinungsäußerung und respektvollen Austausch erinnern:
- Jede*r darf Fragen stellen, politische Meinungen äußern, die eigene Identität zum Ausdruck bringen und sich mit dem Leiden unschuldiger Menschen – Israelis, Palästinenser*innen oder anderer – identifizieren und mit ihnen mitfühlen.
- Für die Teilnahme an den Thementagen wird jedoch die Bereitschaft vorausgesetzt, anderen zuzuhören, sich mit anderen, möglicherweise beunruhigenden oder unangenehmen Sichtweisen und Empfindungen auseinanderzusetzen, Dissens auszuhalten und nachzufragen, wenn etwas missverständlich ist oder erscheint.
- Um Meinungsfreiheit für alle zu gewährleisten und ein künstlerisches Umfeld zu schaffen, müssen wir sowohl gemeinsam als auch einzeln dafür sorgen, dass sich alle Besucher*innen, Künstler*innen, Referent*innen, Diskussionsteilnehmer*innen und Mitarbeitenden der Berliner Festspiele geschützt und sicher fühlen. Jede*r von uns hat die Verantwortung, zu einem solchen solidarischen Umfeld beizutragen.
- Es ist deshalb unbedingt erforderlich, stets Rücksicht auf die anderen anwesenden Personen zu nehmen und das Gegenüber als eine individuelle Person mit einer persönlichen Meinung zu betrachten und behandeln, nicht in erster Linie als Vertreter*in einer (nationalen, ethnischen, religiösen, kulturellen etc.) Gruppe. Einzelne Personen sind nicht verantwortlich dafür, was andere Angehörige oder Vertreter*innen einer Gruppe, der sie zurecht oder fälschlich zugerechnet werden, tun oder unterlassen.
- Besucher*innen von Veranstaltungen müssen mit ihren Fragen und Kommentaren warten, bis die Moderator*innen die Podiumsgespräche für das Publikum öffnen und sind angehalten, künstlerische Darbietungen nicht zu stören. Damit möglichst viele Personen ihre Meinung äußern oder ihre Fragen stellen können, sind Besucher*innen, die sich zu Wort melden, um Kürze gebeten und darum, selbst keine Vorträge zu halten. Erwünscht sind offene Fragen, die den Befragten keine Position oder Antwort zu suggerieren oder vorzugeben versuchen. Die Entscheidung von Moderator*innen, Diskussionen aufgrund zeitlicher Vorgaben des Programmablaufs oder bei Nichteinhaltung dieser Richtlinien zu beenden, sind zu respektieren.
- Die Thementage laden zu einem Austausch vor Ort und in Präsenz ein. Um zu verhindern, dass Aussagen von Redner*innen und Besucher*innen ohne ihre Kontexte online veröffentlicht werden und um Urheberrechte zu schützen, sind eigene Foto-, Ton- und Videoaufnahmen der Veranstaltungen nicht gestattet.
- Immer wieder werden in sozialen Medien Meinungsäußerungen radikalisiert und Konflikte geschürt. Die Anonymität der Kommunikation lässt leicht vergessen, dass verbale Angriffe für betroffene Personen verletzend oder gefährlich sein können. Wir bitten deshalb alle Besucher*innen, sich auch im virtuellen Raum respektvoll und verantwortungsvoll zu äußern.
Die Thementage „Reflexe & Reflexionen. Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland“ sollen ein Raum sein, in dem auch widersprüchliche Haltungen mit- und nebeneinander existieren dürfen, in dem man sich streiten kann. Das Überschreiten von bestimmten Grenzen des respektvollen Diskurses kann jedoch zum Ausschluss von der Veranstaltung und zum Verweis aus dem Haus der Berliner Festspiele führen, etwa durch:
- Drohungen, Schmähungen, Shaming, verbale Gewalt oder gewalttätige Handlungen,
- Aufruf zu oder Anstiftung zur Gewalt, Legitimierung oder Verharmlosung von Terrorakten, der Verletzung und Tötung von Zivilist*innen sowie die Unterstützung terroristischer Organisationen,
- Antisemitische, rassistische, islamfeindliche oder anderweitig menschenverachtende Äußerungen oder Symbole,
- Andere, die sich an diese Richtlinien halten, am Sprechen zu hindern.
Am Einlass erfolgt eine Sicherheitskontrolle.
Da wir bei den Thementagen von nationalistischen Bezügen und Kategorisierungen so weit wie möglich absehen möchten, bitten wir darum, keine Flaggen und Fahnen zu den Veranstaltungen mitzubringen.
Wir wünschen allen einen spannenden und bereichernden Austausch bei diesen Thementagen und gute Vorstellungen!
Ihre Berliner Festspiele