© Ali Ghandtschi
Thementage im Haus der Berliner Festspiele,
kuratiert von Saba-Nur Cheema und Meron Mendel
13. bis 16. Juni 2024
House
© Simon Gosselin
Als Programm der politischen Bildungsarbeit, das sich sowohl an junge Muslim*innen als auch Nicht-Muslim*innen richtet und zu den Themen rund um den Islam, Teilhabe und Zusammenleben in unserer postmigrantischen Gesellschaft arbeitet, spüren wir die Auswirkungen des Anschlags der Hamas sowie des fortdauernden Kriegs in Gaza auch in Deutschland sehr stark. Um miteinander im Austausch zu bleiben und uns nicht in Fronten zu verlieren, brauchen wir eine aufrichtige Debatte, die Minderheiten und marginalisierte Gruppen nicht gegeneinander ausspielt und ihnen die Möglichkeit bietet, ihre Perspektiven und Geschichten differenziert und mit all ihren Einzelheiten, die sie ausmachen, zu vermitteln. Wir brauchen Multiperspektivität und Einblicke von Betroffenen aus unterschiedlichen Kontexten. Kern unserer Arbeit und unserer Aufgabe als Kooperationspartnerin für die Thementage ist es deshalb, Begegnungen, insbesondere zwischen Menschen mit muslimischem, jüdischem, palästinensischem und israelischem Hintergrund, zu ermöglichen, Räume zu öffnen, Gespräche und Reflektionen stattfinden zu lassen, Innenperspektiven zu teilen und gleichzeitig neuen Geschichten zuzuhören. Wir wünschen uns noch mehr Allianzen in unserer Gesellschaft, auch Allianzen zwischen Jüdinnen und Juden und Muslim*innen, die sich für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben einsetzen.
Dr. Asmaa Soliman, Leitung der Jungen Islam Konferenz und des Kompetenznetzwerks Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft bei der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa
Die Massaker der Hamas vom 7. Oktober haben eine große Verunsicherung bei den in Deutschland lebenden Juden*Jüdinnen hinterlassen. Als Einrichtung der historisch-politischen und antisemitismuskritischen Bildung haben wir in den Monaten danach einen enormen Zuwachs an Anfragen für Fortbildungen im Themenfeld des israelbezogenen Antisemitismus und Nahost-Konflikts erlebt. Bei den Teilnehmenden zeigte sich eine große Unsicherheit im Sprechen und Handeln mit Blick auf die häufig verhärteten Debatten. Der Bedarf an einer kritischen und multiperspektivischen Auseinandersetzung mit den Ereignissen in Israel und Gaza, aber insbesondere auch mit den Reaktionen und Debatten in Deutschland ist groß. Die Thementage „Reflexe & Reflexionen. Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland“ reagieren auf diese Notwendigkeit, Räume für Gespräche und kritische Auseinandersetzungen zu schaffen und unterschiedliche Perspektiven zusammen zu bringen. Wir freuen uns, daran beteiligt zu sein!
Franziska Göpner, Anne Frank Zentrum, Bereichsleiterin Wanderausstellungen und Leiterin der Koordinierungsstelle des Kompetenznetzwerks Antisemitismus
Gefördert durch
Kooperationspartner
|