Das Forum des Tanztreffens der Jugend richtet sich an Tänzer*innen, Tanzvermittler*innen, Choreograf*innen, tanzerfahrene Theatermacher*innen. Es untergliedert sich in die Bereiche Praxis und Dialog.
23. bis 27. September
Haus der Berliner Festspiele und weitere Workshop-Räume
Konzept und Leitung – Gabriele Reuter
Tanz mit und für junge Menschen findet nicht selten unter herausfordernden Produktions- und Probenbedingungen statt. Spielleitungen, Lehrkräfte und Choreograf*innen zeigen dabei eine beeindruckende interdisziplinäre Beweglichkeit zwischen künstlerischer, pädagogischer und psychologischer Arbeit. Ihre Spezialisierung liegt darin, diese Arbeitsfelder je nach dem Kontext, den sie vorfinden, immer wieder neu zu verbinden. Das ist oft gar nicht so einfach, braucht Mut und Kreativität und man verliert leicht den Blick für das Detail.
Das diesjährige Forum-Programm soll genau diesen Blick für das Detail schärfen. Wir schauen auf das, was bereits da ist: Was haben wir, was können wir und was funktioniert schon? Was gibt Kraft, worin liegt Leichtigkeit?
Zum einen der Blick nach innen. Was braucht jede*r Einzelne, um sich einbringen zu können? Wie achten wir auf unsere Körper und setzen gesunde Rahmenbedingungen?
Zum anderen der ressourcenorientierte Blick nach außen: Was gibt es für Handwerkszeug, Stile und Methoden, um mit dem zu arbeiten, was wir vorfinden? Wie nutzen wir die Kraft von partizipativen Prozessen und heterogenen Gruppen für die lösungsorientierte künstlerische Arbeit mit komplexen gesellschaftlichen und ökologischen Zukunftsthemen? Und wie können neue Medientools, urbane Tanzstile oder die städtische Umgebung unsere Arbeit mit jungen Menschen inspirieren?
Die Künstler*innen und Dozent*innen, die das Forum-Programm gestalten, kommen aus unterschiedlichsten Bereichen der Darstellenden Künste. Sie alle verbindet eine Praxis, in der künstlerische und pädagogische Arbeit verwoben ist. Offen für alle Erfahrungslevels sind die Workshops vor allem eine Einladung, etwas Neues, vielleicht noch Unbekanntes in sicherer kollegialer Umgebung auszuprobieren oder bestehendes Wissen für sich selbst neu zu sortieren.
Im Anschluss an ein gemeinsames Kick-Off-Event am Samstag, den 23. September gibt es Workshops mit dem Künstler*innenduo Deuffert und Plischke zum choreografisch partizipativen Arbeiten mit Gruppen; mit Joy Alpuerto Ritter zum Thema Geschichtenerzählen mit dem Körper; Jan Burkhardt beschäftigt sich in seinem Workshop mit dem Resonanzraum von Körper und Umwelt; Catharina Gadelha gibt eine Einführung zum spielerischen finden von Choreografien, Carolin Schmidt und Thorsten Bihegue vom Kollektiv Pandora Box begeben sich mit Hilfe von Imaginations- und Improvisationsübungen auf die Suche nach neuen Fortbewegungs- und Innovationsmöglichkeiten für den Körper; Sophie Lindner lehrt mithilfe tanzspezifischer Tests die körperlichen Voraussetzungen für den Tanz zu überprüfen und Schwachstellen in Stärken umzuwandeln; Angela Alves beschäftigt sich mit barrierefreiem Arbeiten im jungen Tanz und Katalin Pöge gibt Einblicke in künstlerisches Arbeiten mit digitalen Medien.
Gabriele Reuter ist freie Künstlerin und Urbanistin an der Schnittstelle von Choreografie, Tanzvermittlung und Stadtforschung. Ihre künstlerischen Arbeiten und Audio Touren wurden auf internationalen Festivals gezeigt. Sie unterrichtet Bewegung, Improvisation und Raumtheorie in verschiedensten Disziplinen. Über zehn Jahre leitete sie zusammen mit Christa Flaig-Isaacs das Workshop-Programm der Tanzfabrik Berlin, seit Anfang 2022 ist sie Teil des Tanzfabrik-Vorstands. Ausbildungen im Bereich „New Work“ und „Systemisches Coaching“ begleiten ihre Arbeit und den Blick auf das, was Tanz alles kann.
24.-28. September, 17:00 Uhr / 29. September, 10:00 Uhr
Kick-Off: Freitag, 22. September 17:30 Uhr
Ort: Probebühne, Haus der Berliner Festspiele
In den Forumsnachgesprächen widmen wir uns in Worten und in Bewegung jedem einzelnen Stück: Lässt sich ein Thema, ein Motiv oder eine Stimmung in mehreren Produktionen wiederfinden? Wie wurde mit den jungen Tänzer*innen geforscht und gearbeitet? Nach welchen Kriterien wurden ästhetische Entscheidungen getroffen? Eingeladen sind Choreograf*innen, Juror*innen und Forumsteilnehmer*innen. Gefragt sind Expertise, konstruktive Kritik und Lust auf neue Perspektiven.
Amelie Mallmann ist Dramaturgin, Tanzpädagogin und Anleiterin für Heilpädagogischen Tanz. Seit 2018 arbeitet sie als Tanzvermittlerin bei TANZKOMPLIZEN. Sie ist Mitglied bei TANZSCOUT und leitet seit 2021 die Forums-Nachgespräche. In ihrer Arbeit interessiert sie sich für Resonanzphänomene zwischen Bühne und Publikum und die Frage, wie man Menschen für Tanz begeistern kann. Sie war zehn Jahre lang im Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft und ist als Moderatorin für Feedbackformate tätig.
Maren Witte, Tanzwissenschaftlerin, Vermittlerin und Dramaturgin. Seit 2015 ist sie Professorin für Tanz- und Theatertheorie, Tanz- und Bewegungsforschung und Vermittlung an der Hochschulefür Künste im Sozialen Ottersberg. Im Rahmen ihrer Professur und freiberuflichen dramaturgischen Tätigkeit entwickelt sie Vermittlungs-Settings und -formate sowie künstlerisch-qualitative Methoden zur Erforschung von Vermittlungs-Effekten. 2009 gründete sie die Initiative TANZSCOUT.
Es ist keine Voranmeldung notwendig.
In der Sektion Dialog ist die Teilnahme an den Aufführungsgesprächen kostenlos.
Für die Teilnahme an den Workshops ist eine verbindliche Anmeldung über unser Anmeldeformular erforderlich.
Anmeldeschluss ist der 10. September 2023.
Teilnahmegebühr
Die Kosten für das Forum werden als Tagesgebühr berechnet:
Ein ganztägiger Workshop (09:30–16:30 Uhr) kostet 60 Euro / ermäßigt für Studierende 40 Euro.
Ein halbtägiger Workshop (z. B. 09:30–12:00 Uhr oder 14–16.30 Uhr) kostet 30 Euro / ermäßigt für Studierende 20 Euro.
Bei der Buchung des gesamten Forum-Workshop-Programms (à 5 Tage) liegen die Kosten bei 250 Euro / ermäßigt für Studierende bei 170 Euro.
Die Teilnahme an den Nachgesprächen ist kostenlos. Der Preis für Verpflegung ist in der Teilnahmegebühr enthalten. Die Teilnahme am Forum wird als Weiterbildung anerkannt.