Tanz

Lichtblicke

Dramaclʎn
Landesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater NRW e. V., Herford

Sieben Personen liegen auf dem Bühnenboden. Sie haben die Augen geschlossen und sind innig, vertraut und nah.

Dramaclʎn Landesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater NRW e.V., Herford, Nordrhein-Westfalen mit „Lichtblicke“ © Delia Kornelsen

Sieben Jugendliche begegnen sich sieben Tage lang für sieben Stunden. Sie schauen sich an, sie schauen einander an, sie beleuchten ihr Leben und unsere Gesellschaft. Sie forschen nach, was sie antreibt und umtreibt, vor allem aber, was sie bewegt: sie tanzen.

Inszenierung in der Mediathek

Verfügbar vom 26. September 2024 bis 26. September 2025

„Ich liebe es, wie unsere Körper immer wieder neue, schöne Bewegungen erfinden, wenn wir tanzen. Wie wir immer wieder zueinander finden.“

Aus dem Vorhaben, die Feiertage im Winter gemeinsam zu verbringen, sich theatralisch auszuprobieren, gemeinsam Musik zu hören, zu spielen und zu kochen, ist letztendlich „Lichtblicke“ entstanden. Basis dafür waren Improvisationseinheiten, Bewegungstheater und Schreibaufträge. Das Dramaclʎn-Ensemble teilt in „Lichtblicke” einprägsame Beobachtungen, Momente, in denen sich das Leben leicht und mühelos anfühlt, in denen die jungen Performer*innen ihre Körper bis in die Fingerspitzen spüren, in denen ihnen die Welt gehört, in denen sie sich erleuchtet fühlen.

Wo Licht ist, fällt aber auch Schatten. Die Spielenden möchten nicht über Freude sprechen, ohne auch den Frust zu thematisieren. Sie alle kennen Momente der Machtlosigkeit, der Dunkelheit …
… und wissen, wie wichtig das Kämpfen um die hellen Momente ist. Gemeinsam.

„Ich lebe. Was ist aber in der Nacht? Wenn es dunkel wird, wenn die Schatten, Alpträume und die Angst da sind? Ich möchte leben.“
„Denkt ihr auch manchmal an alle Wunder, die wir noch nicht erlebt haben?“

Jurykommentar von Lin Verleger und Sonia Franken

Sieben Tage lang trafen sich sieben kreative Köpfe für jeweils sieben Stunden. Was
als intensives Experiment begann, führte zu einem Ergebnis, das nicht nur sie selbst überraschte, sondern auch unser aller Herzen berührt. Unter der Regie von Delia Kornelsen und Canip Gündoğdu war es ursprünglich als Theaterprojekt angesetzt, im Prozess mit den Teilnehmenden entstand allerdings eine interdisziplinäre Arbeit zwischen Tanz und Theater: „Lichtblicke“ – ein abendfüllendes Tanztheater, das uns auf eine sehr persönliche Reise mitnimmt.

Was die Gruppe in diesen sieben Tagen erlebt hat, welche Gedanken und Gefühle sie umgetrieben haben, bildete die Basis für „Lichtblicke“. Der intensive Austausch und die tiefen, persönlichen Erlebnisse werden auf der Bühne sichtbar, greifbar und lassen uns teilhaben an ihren Erfahrungen und Emotionen.

Die selbstgeschriebenen Texte und das tänzerische Geschehen auf der Bühne sind authentisch und feinfühlig. Mutig werden Fragen aufgeworfen, statt sich mit einfachen Kategorisierungen abzufinden. Zum Beispiel zur Komplexität von Helfen und geholfen werden. Mit einer Mischung aus Ernst und Leichtigkeit widmet sich „Lichtblicke“ über persönliche Geschichten den gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Es fordert zum Nachdenken auf, und bietet zugleich viele humorvolle Momente, die das Publikum begeistern. 

Das junge Ensemble gibt ehrliche Einblicke in das, was sie beschäftigt und bewegt. Ihr berührendes Miteinander auf der Bühne schafft eine Verbindung, die auch auf das Publikum übergeht. Die Reife, mit der diese jungen Künstler*innen ihre Themen angehen, zeugt gleichsam von Leidenschaft und Reflexion. „Lichtblicke“ steckt an und schenkt Hoffnung.

Mit

Mamadou Diallo, Mariia Hrechaniuk, Yeva Liava, Ruuhi Mohamed, Ali Hussain Nazari, Aiva Prišlova, Nawid Sadiqi

Canip Gündoğdu, Delia KornelsenSpielleitung