
Ulrike Ottinger gilt als eine der wichtigsten avantgardistischen Filmemacherinnen und zeitgenössischen Künstlerinnen ihrer Generation. Heute blickt die 1942 in Konstanz geborene Ottinger auf eine 60-jährige und überaus produktive Schaffenszeit zurück, in der sie vom Medium der Malerei und Fotografie zur Filmkunst fand. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie mit den Künstlerinnen Tabea Blumenschein und Magdalena Montezuma, mit denen sie in ihren Filmen einen besonders ausdrucksstarken, bizarren und zuweilen surrealen Filmstil entwickelte. Neben Dokumentar- und Spielfilmen, in denen sie ihre ethno- und anthropologischen Interessen künstlerisch zum Ausdruck kommen lässt, umfasst ihr Werk u. a. auch Theaterinszenierungen und Künstlerbücher. Zu den internationalen Museen, Ausstellungshäusern und Festivals, die Ottingers vielseitiges Oeuvre im Rahmen von Retrospektiven, Ausstellungen sowie Filmvorführungen ehren, gehören u. a. das MoMA in New York, das Pariser Centre Pompidou, die Deutsche Kinemathek in Berlin, die Galerie David Zwirner in New York und die Cinématheque française in Paris. Ihre künstlerische Praxis wurde u. a. mit dem Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin, dem Bundesfilmpreis, mehrfach mit dem Preis der deutschen Filmkritik und zuletzt mit der BERLINALE Kamera gewürdigt. Seit 2019 ist Ottinger zudem Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich die Academy Awards (»Oscars«) verleiht.