Lahav Shani

Lahav Shani © Marco Borggreve

Lahav Shani

Mit Anfang 30 steht der israelische Dirigent und Pianist Lahav Shani zwei renommierten Orchestern vor, dem Rotterdams Philharmonisch Orkest und dem in Tel Aviv ansässigen Israel Philharmonic Orchestra. In Tel Aviv wurde Shani 1989 als Sohn einer Musikerfamilie auch geboren. Mit sechs Jahren begann sein Klavierunterricht, der in ein Studium bei Arie Vardi an der Musikhochschule seiner Geburtsstadt mündete, wo Shani auch Kontrabass studierte. Seine pianistische Ausbildung setzte er in Berlin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Fabio Bidini fort und absolvierte hier auch ein reguläres Dirigierstudium bei Christian Ehwald. Wegweisend war in Berlin die Begegnung mit dem Dirigenten und Pianisten Daniel Barenboim, der den jungen Musiker als künstlerischer Mentor förderte.

Ein entscheidender Schritt in Shanis Karriere war der Gewinn des Bamberger Gustav-Mahler-Wettbewerbs für Dirigieren im Jahr 2013. Unter anderem wurde er danach vom Israel Philharmonic Orchestra eingeladen, das Eröffnungskonzert der neuen Saison zu leiten und bekam im Juni 2014 als Einspringer für Michael Gielen die Gelegenheit, die Staatskapelle Berlin zu dirigieren. Mit der Staatskapelle entwickelte sich daraus eine fruchtbare Zusammenarbeit bei Opernaufführungen und Symphoniekonzerten.

2017 wurde Shani nach einer Reihe vorangegangener gemeinsamer Konzerte zum Ersten Gastdirigenten der Wiener Symphoniker ernannt. Großen Eindruck hinterließ Shanis Musikerpersönlichkeit auch beim Rotterdams Philharmonisch Orkest. Sein Debütkonzert im Juni 2016 als Dirigent und Pianist, unter anderem mit einem vom Klavier aus geleiteten Klavierkonzert Mozarts, führte zwei Monate später dazu, dass das Orchester ihn einstimmig als Nachfolger von Yannick Nézet-Séguin zu seinem designierten Chefdirigenten ernannte. Als Shani das Amt im September 2018 im Alter von 29 Jahren antrat, war er der jüngste Chefdirigent in der Geschichte des Orchesters. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Rotterdamer Orchester wird mindestens bis zum August 2026 bestehen bleiben.

Eine besondere Beziehung verbindet Shani mit dem Israel Philharmonic Orchestra. Bereits 2007 hatte er in Konzerten des Orchesters als sechzehnjähriger Pianist den Solopart in Tschaikowskys Klavierkonzert gestaltet; später nahm er als Kontrabassist an Konzerten des Orchesters teil. Nach regelmäßigen Einladungen als Pianist und Dirigent übernahm Shani zur Konzertsaison 2020/21 die Stabführung von Zubin Mehta.

Shani ist international nicht nur als Dirigent gefragt, sondern mit einem Repertoire von Bach bis zur Gegenwart weiterhin auch als Konzertpianist aktiv. Unter anderem gab er Solorecitals im Berliner Pierre-Boulez-Saal, trat als Solist mit dem Concertgebouworkest Amsterdam auf und spielte in verschiedenen Kammermusikbesetzungen mit künstlerischen Partner*innen wie Janine Jansen, Joshua Bell und Renaud und Gautier Capuçon.

Stand: August 2022

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