In Ostdeutschland aufwachsend erfuhr Henrike Naumann (geboren in Zwickau, DDR, lebt in Berlin) rechtsextreme Ideologie als dominante Jugendkultur in den 90er Jahren. Ihre Arbeit reflektiert die Geschichte des rechten Terrorismus in Deutschland und die heutige Breitenakzeptanz rassistischer Ideen. Sie interessiert sich für die Mechanismen von Radikalisierung und dafür, wie diese an persönliche Erfahrungen und Jugendkulturen geknüpft sind. Das Reibungsverhältnis entgegengesetzter politischer Meinungen erkundet sie im Umgang mit Geschmack und persönlicher Alltagsästhetik. In ihren immersiven Installationen kombiniert sie Video und Sound mit szenografischen Räumen. Der Fokus ihrer Arbeit erweitert sich in Auseinandersetzung mit globalen Verbindungen von Jugendkulturen und der Umkehrung von kulturellem „Othering“. Ausstellungen u.a.: „The Museum of Trance“ (4th Ghetto Biennale, Port-au-Prince, Haiti), „Intercouture“ (Musée d’Art Contemporain et Multimédias de l’Echangeur, Kinshasa, Democratic Republic of Congo), „Aufbau Ost“ (Galerie Wedding, Berlin).
Stand: Februar 2019