Georg Friedrich Händel

Wäre Georg Friedrich Händel (1685 –1759) kein großer Komponist gewesen, sein Leben bliebe faszinierend genug. Als Sohn eines Arztes aus Halle an der Saale bewegte er sich zwanglos im englischen Hochadel mit besten Verbindungen zum englischen Königshaus, ohne einen förmlichen Dienstherrn zu haben oder irgendwo angestellt zu sein. Stattdessen führte er mit allen Freiheiten und Risiken das im 18. Jahrhundert eigentlich undenkbare Leben eines unabhängigen Künstler-Unternehmers, der mehr als einmal vor dem Bankrott stand. Als Komponist hinterließ Händel ein immenses Œuvre, das, sieht man von der evangelischen Kirchenmusik ab, so gut wie sämtliche Gattungen seiner Zeit umfasst, mit klaren Schwerpunkten auf der italienischen Opera seria und dem Oratorium, das Händel zwar nicht direkt erfunden, aber zutiefst geprägt hat.

Händel erhielt eine gründliche und umfassende musikalische Ausbildung bei einem Hallenser Kirchenmusiker. Seine erste berufliche Station war die Hamburger Oper am Gänsemarkt, wo er etwa drei Jahre lang im Orchester spielte, ehe er 1706 nach Italien aufbrach. Dieser Schritt war entscheidend. Händel machte sich den international führenden italienischen Stil aus erster Hand zu eigen und wurde von fürstlichen Aufträgen geradezu überschüttet. Über ein kurzes Zwischenspiel von 1710 bis 1713 als exorbitant gut bezahlter Kapellmeister des Kurfürsten von Hannover, der über dynastische Verbindungen nach England verfügte, gelangte Händel nach London. Von Königshaus und Hochadel mit offenen Armen empfangen, komponierte Händel nicht nur Opern, sondern übernahm ab 1720 die Leitung verschiedener Opernunternehmen, oft auf eigene Rechnung. Als das Interesse an der Oper mit dem sich wandelnden Publikumsgeschmack zurückging, schlug er in finanziell bedrängter Lage mit dem Komponieren von Oratorien einen wagemutigen neuen Weg ein. Das erste Werk dieser Gattung war der „Messias“, dessen umjubelte Uraufführung in Dublin im Jahr 1741 eine einzigartige, bis heute ununterbrochene Aufführungstradition in Gang setzte.

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