
Das London Philharmonic Orchestra wurde von Sir Thomas Beecham gegründet und gab sein erstes Konzert am 7. Oktober 1932. 1939 ging das Orchester in den Besitz seiner Mitglieder über und verwaltet sich seither selbst. Beecham blieb bis 1951 Chefdirigent des Orchesters, ihm folgten bedeutende Musiker wie Sir Adrian Boult, Sir Georg Solti, Bernard Haitink, Klaus Tennstedt und Kurt Masur. Seit September 2007 amtiert Vladimir Jurowski als Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra. Die Position des Ersten Gastdirigenten wurde in der Saison 2008/09 mit einem Newcomer, dem hoch talentierten Yannick Nézet-Séguin besetzt. Den Schwerpunkt der kommenden Konzertsaison des London Philharmonic Orchestras wird eine umfassende Werkschau der Musik Gustav Mahlers bilden, die wesentlich von den beiden Hausdirigenten des Orchesters getragen werden wird.
Das London Philharmonic Orchestra hat seinen Sitz in der Royal Festival Hall des Southbank Centres am Südufer der Themse, wo es in jeder Saison etwa 40 Konzerte gibt. Darüber hinaus tritt es in ganz Großbritannien regelmäßig auf. Das London Philharmonic Orchestra ist das einzige britische Symphonieorchester, das neben den regulären Abonnementskonzerten auch in jedem Sommer Opern aufführt. Seit dem Jahr 1964 ist es als Resident Symphony Orchestra den berühmten Opernfestspielen in Glyndebourne fest verbunden. Konzerttourneen und Auftritte außerhalb dieser festen Konzertreihen sind für das Orchester ein selbstverständlicher Bestandteil des künstlerischen Wirkens und so ist es regelmäßig in den Musikzentren Nordamerikas, Europas und des Fernen Ostens zu Gast. Dabei hat es sich als musikalischer Botschafter Großbritanniens einen Namen gemacht. 1956 hat es das erste Konzert eines britischen Orchesters in der Sowjetunion gegeben, 1973 besuchte es als erstes westliches Ensemble die Volksrepublik China. Auf dem Tourneeplan der letzten Saison standen neben Auftritten in den westlichen Metropolen auch Konzerte in Australien und Neuseeland.
Das London Philharmonic Orchestra ist auf Tonträgern umfassend vertreten und hat im Auftrag renommierter Labels eine Vielzahl von Produktionen mit exzellenten Dirigenten und Solisten realisieren können. Seit kurzem beschreitet das Orchester auch neue Wege der Vermarktung. 2005 wurde ein eigenes Label gegründet, bei dem Live-, Studio- und Archivaufnahmen des Orchesters weltweit erhältlich sind. Jüngst sind hier Symphonien von Brahms und Mahler in Einspielungen unter der Leitung des aktuellen und des ehemaligen Chefdirigenten Vladimir Jurowski und Kaus Tennstedt erschienen und als erste Produktion des Orchesters mit Yannick Nézet-Séguin das Deutsche Requiem von Brahms. Vorbildlich in seiner Informationsfülle und Benutzerfreundlichkeit ist der innovative Webauftritt des Orchesters. Mit einer Vielzahl an Angeboten und Projekten engagiert sich das London Philharmonic Orchestra zudem stark in der Jugend- und Bildungsarbeit.
Das London Philharmonic Orchestra kennt keinerlei musikalische Berührungsängste. Neben einem intensiven Engagement für die zeitgenössische Musik ist das Orchester auch im Kino stärker präsent, als den meisten Konzertgängern bewusst ist. Im Rahmen einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit der amerikanischen und der britischen Filmindustrie entstand eine Vielzahl von Soundtracks. Der Welterfolg der Filmmusik zu dem Fantasy-Spektakel Der Herr der Ringe von Howard Shore, die mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, ist zu einem nicht zu gering zu veranschlagenden Teil auf das vorzügliche Spiel des London Philharmonic Orchestras zurückzuführen.
Stand: September 2010