
Liza Lim © Liza Lim
Liza Lim (geb. 1966) ist eine Komponistin, Pädagogin und Forscherin, deren Musik sich auf kollaborative und transkulturelle Praktiken konzentriert. Schönheit, Wut und Lärm, ökologische Verbindungen und weibliche spirituelle Traditionen stehen im Mittelpunkt neuerer Werke wie „Sex Magic“ (2020) für die Flötistin Claire Chase, der Orchesterzyklus „Annunciation Triptych: Sappho, Mary, Fatimah“ (2019 – 2022) und „Multispecies Knots of Ethical Time“ (2023) für gestische*n Performer*in, Film und Ensemble. Sie interessiert sich für die pluralen kreativen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem „Mehr-als-Menschlichen“ und für spekulative Fragen rund um die Empfindungsfähigkeit von Dingen, einschließlich Zeit, Notation und Musik selbst. Ihr groß angelegter und international erfolgreicher Zyklus „Extinction Events and Dawn Chorus“ (2018) beleuchtet das ökologische Hören, das über menschliche Sphären hinausgeht.
Lim erhielt Kompositionsaufträge von einigen der bedeutendsten Orchester und Ensembles der Welt, darunter das Los Angeles Philharmonic, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Symphonieorchester der BBC, des SWR und des WDR, das Ensemble Musikfabrik, ELISION, das Ensemble Intercontemporain, das Ensemble Modern, das Klangforum Wien, das International Contemporary Ensemble, das Arditti String Quartet und das JACK Quartet. Ihre Musik wurde auf dem Spoleto Festival, dem Miller Theatre New York, dem Festival d’Automne à Paris, der Biennale von Venedig, dem Lucerne Festival und auf allen großen australischen Festivals aufgeführt.
Lim ist Professorin für Komposition und Inhaberin des ersten Sculthorpe-Lehrstuhls für australische Musik am Sydney Conservatorium of Music. Sie ist die erste Musikerin, die mit einem Laureate Fellowship des Australischen Forschungsrats (2025 – 2029) ausgezeichnet wurde. Sie übernimmt die Leitung eines Fünfjahresprogramms, das die Auseinandersetzung mit dringenden klimatischen und sozialen Fragen durch Musik fördert.
Zu den Auszeichnungen für ihre Arbeit gehören der Don Banks Award for Music (2018), der Paul Lowin Prize for Orchestral Composition (2004), der Fromm Foundation Award (2004) und die Teilnahme am Berliner Künstlerprogramm des DAAD (2007/08). Sie wurde mit dem Happy New Ears Preis 2021 der Hans und Gertrud Zender Stiftung ausgezeichnet und war Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin 2021/22.
Ihre Musik ist bei Ricordi und auf CD-Labels wie Kairos, Hat Art, WERGO, HCR und Winter & Winter erschienen.
Stand: Februar 2025