Domenico Scarlatti

Domenico Scarlatti. Porträt von Domingo Antonio Velasco 1738 © Wikmedia Commons

Domenico Scarlatti

Wie wohl kein anderer bedeutender Komponist hat sich Domenico Scarlatti (1685 -1757) auf eine bestimmte Form und ein Instrument konzentriert, die einsätzige Sonate für Cembalo. In dieser Kleinform aber hat er eine Welt für sich geschaffen. In zwei repräsentativen Reihen mit jeweils 15 Bänden hat er insgesamt 496 Kompositionen dieser Gattung gesammelt. Insgesamt zählt die heutige Forschung 555 Sonaten von Scarlattis Hand.

Scarlatti wurde in Neapel geboren. Er stammt aus einer verzweigten Musikerdynastie, in der sein Vater Alessandro als ein führender Meister seiner Generation herausragte. Über Domenico Scarlattis Jugend und Ausbildung ist kaum etwas bekannt. Im Alter von 15 Jahren konnte er aber bereits seine erste Stellung an einer neapolitanischen Kirche antreten. Gleichzeitig mehrte sich sein Ruhm als Cembalist. In dieser Zeit zielte Scarlatti vor allem auf die damals wichtigste Gattung, die Oper, und auf Ämter an großen Kirchen.

Nach Stationen in Venedig und an der Peterskirche in Rom trat Scarlatti dann 1719 als Hofkapellmeister in den Dienst des Königs von Portugal ein. Er übersiedelte nach Lissabon und war nun auch als Lehrer der musikalisch begabten königlichen Familie tätig. Als die Tochter des Königs 1728 den spanischen Thronfolger heiratete, folgte ihr Scarlatti nach Madrid. Bis zu seinem Tode lebte er am spanischen Hof und erfreute sich großer künstlerischer Freiheiten. 1738 machte die erste Publikation von 30 Sonaten seinen Namen in ganz Europa bekannt. 1752 begann Scarlatti dann, sein Lebenswerk zu sichten und in den erwähnten Manuskriptreihen niederzulegen. Diese Arbeit war weit gediehen, als er im Juli 1757 in Madrid starb.