Andris Nelsons

Andris Nelsons © Marco Borggreve

Andris Nelsons

Der lettische Dirigent Andris Nelsons leitet mit dem Boston Symphony Orchestra und dem Leipziger Gewandhausorchester zwei traditionsreiche Orchester in den USA und in Europa. Aus dieser ungewöhnlichen Konstellation hat sich eine Kooperation zwischen den beiden Orchestern entwickelt, die gemeinsame Kompositionsaufträge, pädagogische Initiativen sowie eine abgestimmte Spielplangestaltung umfasst und international ohne Parallele dasteht. Die erfolgreiche Zusammenarbeit wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen, Andris Nelsons wird seinen Orchestern in Boston bis 2025 und in Leipzig bis 2027 vorstehen.

Geboren wurde Nelsons 1978 in Riga, wo er in einer Musikerfamilie aufwuchs. Er erhielt Klavier-, Gesangs- und Trompetenunterricht und hatte als Bassbariton bereits verschiedene Auszeichnungen erhalten, als er in das Orchester der Lettischen Nationaloper seiner Heimatstadt als Trompeter eintrat. Gleichzeitig nahm Nelsons privaten Dirigierunterricht. 2001 ging er für ein Dirigierstudium nach St. Petersburg und absolvierte daneben mehrere Meisterkurse. Noch wichtiger als dieser reguläre Ausbildungsgang war das private Studium bei Mariss Jansons, der das große Talent seines Schützlings als Mentor förderte.

2003, im Alter von 24 Jahren, wurde Andris Nelsons zum Chefdirigenten der Lettischen Nationaloper in Riga berufen und machte rasch weit über die Grenzen des Landes hinaus von sich reden. Parallel zu dieser Aufgabe nahm Nelsons 2006 ein Engagement bei der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford an, wo er sich in der Ruhe der westfälischen Provinz dem symphonischen Repertoire widmen und weitere Erfahrungen sammeln konnte. Gleichzeitig erhielt Nelsons zahlreiche Einladungen führender Orchester und Opernhäuser zu Gastdirigaten. 2008 folgte er Sir Simon Rattle als Musikdirektor des City of Birmingham Symphony Orchestra nach, wo er bis 2015 amtierte und sich international profilierte.

Zur Saison 2014/15 übernahm Andris Nelsons die Chefdirigenten-Position beim Boston Symphony Orchestra, wo er durch zahlreiche Uraufführungen und Kompositionsaufträge kräftige programmatische Akzente setzte. Seit 2018 amtiert er auch als Gewandhauskapellmeister. Neben dieser Doppelfunktion nimmt Nelsons Einladungen zu Gastdirigaten unter anderem von den Wiener Philharmonikern, dem Concertgebouworkest Amsterdam und den Berliner Philharmonikern an.

Die Zusammenarbeit mit seinen Orchestern in Boston und Leipzig spiegelt sich in Nelsons’ Aufnahmeprojekten wider. 2022 erscheint als transatlantische Kooperation beider Klangkörper eine 7-CD-Edition mit Werken von Richard Strauss. Seit 2016 entstehen zudem zwei Gesamtaufnahmen der Symphonien Anton Bruckners mit dem Gewandhausorchester und der Symphonien von Dimitri Schostakowitsch mit dem Boston Symphony Orchestra, von denen mehrere bereits veröffentlichte Teile unter anderem mit einem Grammy ausgezeichnet wurden.

www.andrisnelsons.com

Stand: August 2022