Amir Reza Koohestani © Laetitia Vancon
Regisseur und Dramatiker
Amir Reza Koohestani wurde 1978 in Shiraz, Iran geboren und gilt als einer der bedeutendsten iranischen Theatermacher seiner Generation. Nach Erfahrungen als Performancekünstler widmete er sich dem Theater und verfasste seine ersten Stücke: „The Day Never Came“ (1999), das nie zur Aufführung kam, und „The Murmuring Tales“ (2000), das auf dem 18. International FADJR Theatre Festival in Teheran gezeigt und von der Kritik hoch gelobt wurde. 2001 gründete er in Teheran die Mehr Theatre Group, deren erstes Stück „Dance on Glasses“ Koohestani internationale Anerkennung verschaffte. Nachdem er mehrere Jahre in Manchester, Großbritannien studiert hatte, kehrte er nach Teheran zurück, wo er mit seinen Arbeiten zu einem der maßgeblichen Akteure für das Wiederaufleben des Theaters in seinem Land wurde. Im Februar 2012 gewann der Film „Modest Reception“, an dessen Drehbuch Koohestani und Mani Haghighi mitschrieben, den NETPAC Award bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2012. Koohestanis Arbeiten wurden in den letzten 15 Jahren in vielen europäischen Ländern gezeigt. „Amid the Clouds“, „Timeloss“ und „Hearing“ (2015) wurden unter anderem im Iran, beim Kunstenfestivaldesarts in Brüssel, bei den Wiener Festwochen, beim Oslo International Theatre Festival, beim Zürcher Theater Spektakel, beim Santarcangelo Festival in Italien und beim Festival d'Automne à Paris gezeigt. Koohestani inszenierte auch an mehreren deutschen Theatern, darunter die Münchner Kammerspiele, das Schauspiel Köln, das Theater Dortmund, das Künstlerhaus Mousonturm und das Theater Freiburg. Darüber hinaus inszenierte er Richard Wagners Oper „Tannhäuser“ am Staatstheater Darmstadt. Koohestanis Stücke sind vor allem wegen ihres poetischen Stils bekannt und erkunden mit einer kritischen Symbolik den Alltag von Charakteren, die in den Wirren ihrer Umwelt gefangen sind. Zu seinen kommenden Projekten zählen eine Performance an der Comédie de Genève im September 2018, eine Adaption von „Macbeth“ an den Münchner Kammerspielen im Dezember 2018 und eine Adaption von „The Kitchen“ von Arnold Wesker im Mai 2019 am Theater Freiburg.
Stand: Mai 2019