Myroslav Skoryk

Der ukrainische Komponist, Pianist, Musikwissenschaftler und Pädagoge Myroslav Skoryk wurde 1938 im damals sowjetischen Lwów (Lwiw) geboren. Er besuchte ab 1945 die Musikschule in seiner Heimatstadt, bis die Familie von den sowjetischen Behörden nach Sibirien verbannt wurde. Erst 1955 durfte Skoryk nach Lwiw zurückkehren. Bis 1960 studierte er Komposition bei Stanyslav Liudkevych und Adam Soltys am Konservatorium von Lwiw, der heutigen Lysenko-Musikakademie. Anschließend wechselte er zur Aspirantur ans Moskauer Konservatorium, wo er bei Dmitri Kabalewski promovierte. Nach seinem Abschluss unterrichtete Skoryk Komposition am Konservatorium in Lwiw sowie an der Kiewer Musikakademie, wo er 1984 zum Professor berufen wurde. 1987 übernahm er eine Professur am Konservatorium in Lwiw, wo er den Lehrstuhl für Komposition leitete. Zu seinen Studenten gehörten prominente Persönlichkeiten wie Yevhen Stankovych, Ivan Karabyts, Oleh Kyva, Vadim Ilyin und Osvaldas Balakauskas. Skoryk war Sekretär des Ukrainischen Komponistenverbandes und wurde 1988 zum Leiter der Zweigstelle dieser Organisation in Lwiv gewählt. Er ist Gewinner des renommierten Shevchenko-Preises und wurde 1995 als „Volkskünstler der Ukraine“ geehrt. Im Frühjahr 2011 wurde er künstlerischer Leiter der Nationaloper in Kiew. Skoryks vielfältiges kompositorisches Schaffen umfasst die zweiaktige Oper Mojsej (Moses), deren Aufführung vom Vatikan finanziell unterstützt wurde, diverse konzertante Werke (u. a. neun Violinkonzerte) sowie Vokal-, Theater- und Filmmusik. Ab Mitte der 1960er-Jahre war der Komponist Anhänger des sogenannten „neuen Folklorismus’“ in der Ukraine, der sich auf ethnografische Quellen als Grundlage einer nationalen künstlerischen Bewegung stützte, bis er sich einem postmodernen Stil zuwandte.