Pierre-Laurent Aimard © Marco Borggreve
Pierre-Laurent Aimard gilt als einer der international bedeutendsten Musiker unserer Zeit. Er wird als Pionier der zeitgenössischen Musik und als herausragender Interpret von Klavierwerken aller Epochen gefeiert. Die Washington Post bezeichnete ihn als „außergewöhnlichen Visionär“. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Aimard mit zahlreichen bedeutenden Komponisten wie Helmut Lachenmann, Elliott Carter, Harrison Birtwistle, György Kurtág, Karlheinz Stockhausen, Marco Stroppa, Pierre Boulez und Olivier Messiaen. Aimard wurde 1957 in Lyon geboren und studierte in Paris und London. Frühe Erfolge feierte er 1973 mit dem 1. Preis beim Olivier Messiaen International Competition. Drei Jahre später wurde er auf Wunsch von Pierre Boulez erster Solopianist des neugegründeten Ensemble Intercontemporain.
Im Rahmen seiner erfolgreichen Karriere tritt Pierre-Laurent Aimard mit namhaften Orchestern und Dirigenten auf. In der Saison 2023/24 feierte er die Musik Györgi Ligetis mit Projekten in ganz Europa, Nordamerika, Japan und China. Auftritte hatte er unter anderem mit der Tschechischen Philharmonie, der Staatskapelle Dresden, dem New York Philharmonic, dem Orchestre National de France und dem Danish National Symphony Orchestra. Pierre-Laurent Aimard gab Konzerte im Teatro alla Scala Milano, im Southbank Centre London, im Musikverein Wien, im Concertgebouw Amsterdam, in der Elbphilharmonie Hamburg, in der Philharmonie Luxembourg sowie in Philadelphia, Chicago und San Francisco. Am Pariser Théâtre des Champs-Elysées entwickelte er gemeinsam mit dem französischen Schauspieler Denis Podalydès das Programm „Fateless“ mit Musik von György Ligeti, György Kurtág, Arnold Schönberg und John Cage. Zudem setzte Aimard seine Zusammenarbeit mit langjährigen Kammermusikpartner*innen fort, beispielsweise mit der Pianistin Tamara Stefanovich in der Tonhalle Zürich und im Centro Nacional de Difusión Musical (Madrid) sowie mit dem Jazzpianisten Michael Wollny in der Alten Oper Frankfurt.
Auch als Kurator für innovative Konzertprogramme erhielt Pierre-Laurent Aimard zahlreiche Einladungen. Zuletzt widmete er sich beim Musikkollegium Winterthur unterschiedlichen Komponist*innen und eröffnete seine dortige Konzertreihe mit einem Zyklus aller Klavierkonzerte Beethovens. Er rief bahnbrechende Projekte ins Leben und spielte in Konzerthäusern wie der Casa da Música in Porto, der Carnegie Hall und dem Lincoln Center in New York, dem Konzerthaus Wien, der Alten Oper Frankfurt, dem Mozarteum Salzburg, der Cité de la Musique in Paris und auf Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Tanglewood Festival und dem Edinburgh Festival. Darüber hinaus war er von 2009 bis 2016 künstlerischer Leiter des Aldeburgh Festivals. 2017 wurde Pierre-Laurent Aimard mit dem Ernst von Siemens Musikpreis und 2022 mit dem Léonie Sonnings musikpris, dem wichtigsten Musikpreis in Dänemark, ausgezeichnet. Aimard gehört der Bayerischen Akademie der Schönen Künste an, hatte Professuren an der Hochschule Köln inne und war außerordentlicher Professor am Collège de France. Im Frühling 2020 initiierte er gemeinsam mit dem Klavier-Festival Ruhr den Neustart von „Explore the Score“, einer Online-Quelle zur Aufführung und Vermittlung der Klaviermusik von György Ligeti.
Stand: Juni 2024