
Jenny Carlstedt © Marcus Boman
Die finnische Mezzosopranistin Jenny Carlstedt wurde als Tochter einer schwedisch-sprachigen Familie auf Åland/Finnland geboren. Sie studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki und bei Rudolf Piernay an der Guildhall School of Music and Drama in London.
Im Frühling 2015 debütierte sie mit dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen als Mélisande in Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“, eine Rolle, die sie auch 2014 an der finnischen Nationaloper in Helsinki sang. Ebenfalls 2015 stand sie auch als Idamante auf der Bühne, in der konzertanten Version von Mozarts „Idomeneo“ während des Eröffnungskonzerts der Festspielwochen der Bachakademie Stuttgart.
Zwischen 2002-2016 war sie Mitglied im Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie viele wichtige Rollen des lyrischen und hohen Mezzo-Repertoires gesungen hat. Neben ihrem Schwerpunkt als Mozart-Interpretin war sie u.a. als Octavian (im „Rosenkavalier“), Komponist (in „Ariadne auf Naxos“), Mélisande („Pelléas et Mélisande“), Siebel, Nicholas/Muse, Erika, der Fuchs („Das schlaue Füchslein“), Meg Page („Falstaff“) zu hören. An Jenny Carlstedt wird vor allem das warme Timbre ihrer Stimme und ihre dramatische Ausdruckkraft hervorgehoben, die sie in einer großen Bandbreite an Rollen unter Beweis stellt.
Jenny Carlstedt wird außerdem weltweit zu Gastspielen eingeladen. Zu ihren Gastengagements gehören das Theater an der Wien, die Royal Opera Copenhagen, die Finnische Nationaloper, Antwerpen, Duisburg, Stuttgart, Basel, Savonlinna-Festspiele, Wiener Festwochen, Heidelberger Frühling.
Sie sang unter namhaften Dirigenten wie , Hannu-Lintu, Jukka-Pekka Saraste, Okko Kamu, Christian Curnyn, Jonathan Darlington, Erik Nielsen, Matthias Pintscher, Julia Jones, Paolo Carignani, Pier Gorgio Morandi, Carlo Franci, Patrick Lange, Sebastian Weigle und Esa-Pekka Salonen. Auch als Oratorien- und Konzertsängerin gefragt, arbeitete Jenny Carlstedt u.a. mit Helmuth Rilling, Peter Schreier zusammen.
Auch mit zeitgenössischer Musik ist sie in den letzten Jahren hervorgetreten: In ihrem Repertoire findet man unter anderem Werke von Peter Eötvös, Thomas Adés, Luciano Berio, Luigi Nono. Sie trat mit dem Ensemble Modern in Amsterdam auf, mit Matthias Pintscher beim Heidelberger Frühling. 2012 und 2013 hat sie auch zwei Kompositionen uraufgeführt: „My letters“ für Klavier und Mezzosopran von der Komponistin Nina Šenk in der Alten Oper Frankfurt und „5 Portraits of Women“ für Orchester und Horn von Aulis Sallinen mit dem Finnischen RSO unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste. 2017 sang sie auch die Hauptrolle in der Uraufführung der Oper „Neljäntienristeys“ von Tapio Tuomela.
Zu ihren Projekten 2017/2018 gehört das Verdi-Requiem in der Philharmonie Köln, „5 Portraits of Women“ von Aulis Sallinen mit dem Kaartin Orchester, der „Messias“ mit dem Vaasa City Orchester, ein Opern Gala Koncert mit dem Gävle Symfonie Orchester und Luigi Nonos „Il Canto Sospeso“ unter Peter Rundel mit SWR Symphonieorchester in Freiburg und Berlin. Ebenfalls stehen ein Konzert mit dem hr-Sinfonieorchester Orchester und dem Finnischen RSO auf dem Programm sowie ihr Debüt als Suzuki an der Finnischen National Oper und als Erika in Samuel Barbers „Vanessa“ an der Oper Frankfurt.
Stand: Juli 2017