Iván Fischer

Iván Fischer © Marco Borggreve

Iván Fischer

Der Ungar Iván Fischer gehört zu den namhaftesten Dirigenten des gegenwärtigen Musiklebens. Als Musikdirektor des von ihm 1983 gegründeten Budapest Festival Orchestra hat er das Ensemble durch Konzerte, Tourneen und Einspielungen für Philips Classics and Channel Classics als einen der führenden Klangkörper für symphonische Musik positioniert. Iván Fischer war Musikdirektor an der Kent Opera, der Opéra National de Lyon, außerdem Erster Dirigent des National Symphony Orchestra in Washington sowie von 2012 bis 2018 Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin, das ihn im Anschluss an seine Amtszeit zum Ehrendirigenten ernannte. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Iván Fischer außerdem mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, das ihn 2020 zum Ehrengastdirigenten ernannte.

Mit seinen Klangkörpern entwickelte Fischer in der Vergangenheit erfolgreiche Musikvermittlungsformate wie Überraschungs- und Wunschkonzerte oder – beim Konzerthausorchester Berlin – die Konzertreihe „Mittendrin“, bei der das Publikum im Orchester Platz nimmt. Seit Beginn des Jahrtausends tritt Iván Fischer zunehmend auch als Komponist in Erscheinung. Seine Oper „Die Rote Färse“ erlebte 2014 ihre erste deutsche Aufführung im Konzerthaus Berlin.

Iván Fischer ist Gründer der Ungarischen Mahler-Gesellschaft und Schirmherr der Britischen Kodály Academy. Vom Präsident der Republik Ungarn wurde er mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet und das Weltwirtschaftsforum verlieh ihm den Crystal Award für seine Verdienste zur Förderung internationaler kultureller Beziehungen. Die französische Regierung ernannte ihn zum Chevalier des Arts et des Lettres. 2006 wurde er mit dem Kossuth-Preis geehrt, dem angesehensten Kunstpreis in Ungarn. 2011 erhielt er den Royal Philharmonic Society Music Award und den Dutch Ovatie Prize. 2013 wurde er zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt. Iván Fischer ist Ehrenbürger von Budapest.

Fischer studierte in Budapest Klavier, Geige, Violoncello und Komposition. In Wien studierte er außerdem Dirigieren in der Klasse von Hans Swarowsky. Anschließend war er für zwei Jahre Assistent von Nikolaus Harnoncourt, bevor seine internationale Karriere mit dem Sieg beim Dirigentenwettbewerb der Rupert Foundation in London 1976 ihren Anfang nahm.

Stand: Oktober 2022

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