Alexander Giesche © Blommers Schumm
Alexander Giesche, geboren 1982 in München, ist Theaterregisseur und Leiter des Performance-Kollektivs GIESCHEand. Er studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen sowie bei DesArts in Amsterdam. Für die Arbeit „Record of Time“, einer Kollaboration mit Lea Letzel, wurde er 2011 beim Körber Studio Junge Regie in Hamburg mit dem Preis der Kritik ausgezeichnet worden. Von 2012 bis 2014 war Giesche als Artist in Residence am Theater Bremen engagiert. Bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater Heute wurde er 2014 und 2016 als Nachwuchsregisseur des Jahres geehrt. 2018 wurde seine Arbeit „WHITE OUT - Begegnungen am Ende der Welt“ zum Schweizer Theatertreffen eingeladen. Mit seinen technologiebasierten Projekten, die zwischen Performance und Bildender Kunst changieren, erregt er die Aufmerksamkeit internationaler Festivals und Jurys. Im Zentrum seines Interesses und seiner Arbeit steht die Beschäftigung mit Digitalität und modernen Technologien und wie der Mensch sich zu ihnen ins Verhältnis setzen kann. Wenn Giesche in einem Theaterraum arbeitet, geht es ihm nicht so sehr darum, Handlung in einem herkömmlichen Sinne zu erzählen. Oft schafft er eher Landschaften und Atmosphären, poetische Situationen, die die Zuschauenden in einen anderen Rhythmus versetzen, und Bildwelten, die alltäglichste Dinge anders, seltsam, schön erscheinen lassen. Neben Aufführungsformaten im engeren Sinne beschäftigt Giesche sich mit dem Konzept von Gastgeberschaft, zuletzt im Rahmen der Reihe Immersion der Berliner Festspiele. Mit „Der Mensch erscheint im Holozän“ nach Max Frisch ist er 2020 zum ersten Mal zum Theatertreffen eingeladen.
Stand: März 2020