Christina Kubisch

Christina Kubisch © Nikolaus Brade

Christina Kubisch

Die Künstlerin Christina Kubisch, geboren 1948 in Bremen, zählt zur ersten Generation Soundkünstler*innen Deutschlands. Ausgebildet als Flötistin und Komponistin, u. a. in Deutschland, der Schweiz und in Italien, forscht und arbeitet Kubisch an der Schnittstelle von Musik, Medien und Kunst. Zu ihren Projekten und Arbeiten zählen u. a. ihre in den 1970er-Jahren entwickelten genderkritischen Performances sowie die gemeinsam mit dem italienischen Künstler Fabrizio Plessi konzipierte Reihe „Video-Concerts“. Seit Anfang der 1980er-Jahren trat Kubisch vermehrt mit raumbezogenen Klanginstallationen in Erscheinung. Für diese experimentierte sie mit elektromagnetischer Induktion und entwickelte neue audiovisuelle Mittel, die sie später um Licht als zusätzliches Medium erweiterte.

Als sich im Prozess entwickelnde, fortlaufende Reihe gehört „Electrical Walks“ zu den weltweit bekanntesten Arbeiten Kubischs. Im Rahmen der seit 2003 entstehenden Serie begibt sich das Publikum auf einen Klangspaziergang im öffentlichem Raum und hört mit eigens für das Projekt konzipierten Kopfhörern die sie umgebenden elektromagnetischen Felder. Alle international realisierten „Electrical Walks“ sind in einem Onlinearchiv dokumentiert und werden um ein umfassendes, von Kubisch erstelltes Archiv elektromagnetischer Klänge ergänzt. Letzteres dient ihr zugleich oftmals als Grundlage für ihre Kompositionen.

Seit 1974 stellt Kubisch ihre Arbeiten in Museen und Galerien in Europa, Asien, Australien, Nord- und Südamerika aus. Sie nahm an zahlreichen internationalen Festivals und Gruppenausstellungen teil – u. a. bei pro musica nova in Bremen 1976 und 1980, Für Augen und Ohren in Berlin 1980, Biennale di Venezia 1980,1982 und 2021, documenta 8 in Kassel 1987, Ars Electronica in Linz 1987, 2007 und 2020, Biennale of Sydney 1990, Donaueschinger Musiktage 1993, 1997 und 2011, sonambiente in Berlin 1996 und 2006, Sonic Boom in London 2000, sounding spaces in Tokyo 2003, B!AS International Sound Art Exhibition in Taipei 2005, Invisible Geographies in New York 2006, Huddersfield Contemporary Music Festival 2007, Sound Art. Klang als Medium der Kunst im ZKM | Karlsruhe 2012, Free Sound, The Future Lab in Osaka 2016, Soundtracks im Museum of Modern Art San Francisco 2017, documenta 14 in Athen 2017, UNArt in Shanghai 2018, Sonic Acts in Amsterdam 2019, Time:Spans in New York 2019, Ultima Contemporary Music Festival in Oslo 2019, Biennale Musica in Venedig 2021.

Daneben befinden sich Kubisch Klanginstallation in permanenten musealen Sammlungen wie vom Museum of Contemporary Arts in San Francisco, MASS MoCA in Massachusetts und vom Hamburger Bahnhof in Berlin.

Stand: Januar 2024