Robin Ticciati

Robin Ticciati © Fabian Frinzel & Ayzit Bostan

Robin Ticciati

Robin Ticciati ist seit der Spielzeit 2017/18 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO). Bereits im Sommer 2014 trat er sein Amt als Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera an. Von 2009 bis 2018 hatte er die Position als Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra (SCO) inne, von 2010 bis 2013 als Erster Gastdirigent der Bamberger Symphoniker.

Der junge Brite mit italienischen Wurzeln stand in der jüngeren Vergangenheit am Pult namhafter Orchester, etwa der Wiener Philharmoniker, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, des Chamber Orchestra of Europe, des Schwedischen Radio-Symphonie-Orchesters, des Budapest Festival Orchestra, das London Symphony Orchestra, das Orchestre National de France und der Tschechischen Philharmonie.

Gastspiele führten Robin Ticciati mit dem SCO durch Europa und nach Asien. In der Spielzeit 2014/15 leitete er eine Europatournee des Concertgebouworkest Amsterdam, im Herbst 2016 gab er mit dem London Philharmonic Orchestra und Anne-Sophie Mutter Konzerte in Berlin, München, Paris und Wien. Im Januar 2019 trat er mit dem Chamber Orchestra of Europe „in memoriam Claudia Abbado“ in Berlin, Hamburg, Köln und Salzburg auf. In der Saison 2019/20 führt ihn eine Asientournee mit dem DSO für fünf Konzerte in vier verschiedene Säle Tokios sowie zu Konzerten in Südkorea und China, gefolgt von weiteren Gastspielen, etwa im Concertgebouw Amsterdam, in der Kölner und der Münchner Philharmonie.

Als Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera leitete Robin Ticciati Neuproduktionen von Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“, Richard Strauss’ „Der Rosenkavalier“ und Wolfgang Amadeus Mozarts „La finta giardiniera“, zudem Mozarts „Entführung aus dem Serail“ und einen Ravel-Abend mit „L’heure espagnole“ und „L’enfant et les sortilèges“. In der aktuellen Saison steht er in Neuproduktionen von Hector Berlioz’ „La damnation de Faust“ und Antonín Dvořáks’ „Rusalka“ am Pult des London Philharmonic Orchestra. In der jüngeren Vergangenheit dirigierte Robin Ticciati Benjamin Brittens „Peter Grimes“ an der Mailänder Scala, Mozarts „Le nozze di Figaro“ bei den Salzburger Festspielen, Peter Tschaikowskis „Eugen Onegin“ am Royal Opera House in London und an der Metropolitan Opera in New York, wo er auch bei Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ am Pult stand.

Zahlreiche CD-Aufnahmen Robin Ticciatis erschienen bei Linn Records, u. a. mit dem SCO Symphonien von Haydn, zwei Berlioz-Alben und Gesamteinspielungen der Symphonien von Robert Schumann und Johannes Brahms sowie mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra Berlioz’ „L’enfance du Christ“. Diese wurden von der Kritik allesamt begeistert aufgenommen und vielfach ausgezeichnet. Ebenfalls bei Linn Records legten Robin Ticciati und das DSO vielbeachtete CDs mit Werken von Anton Bruckner, Claude Debussy, Henri Duparc und Gabriel Fauré vor. Im September 2019 erscheint hier eine vierte Aufnahme, mit Debussys „Trois nocturnes“ und dem Requiem von Maurice Duruflé. Ticciatis Diskographie umfasst zudem Dvořáks Symphonie Nr. 9, Bruckners f-Moll-Messe und eine Brahms-Einspielung mit den Bamberger Symphonikern und dem Chor des Bayerischen Rundfunks (Tudor) sowie etliche Opern-Aufnahmen für Opus Arte, dem Hauslabel des Glyndebourne Festival.

Robin Ticciati wurde 1983 in London geboren und zunächst als Violinist, Pianist und Schlagzeuger ausgebildet. Er spielte im National Youth Orchestra of Great Britain, bis er sich im Alter von 15 Jahren dem Dirigieren zuwandte. Zu seinen Mentoren und Förderern gehören Sir Colin Davis und Sir Simon Rattle. 2014 wurde er von der Royal Academy of Music in London zum Sir Colin Davis Fellow of Conducting ernannt und 2019 im Rahmen der Geburtstagsfeierlichkeiten der Queen für seine musikalischen Verdienste in den Order of the British Empire als „Officer“ (OBE) aufgenommen.

Stand: Mai 2020