La Capella Reial de Catalunya

Von den alten Chören der mittelalterlichen Königlichen Kapellen (capillas reales) inspiriert, die wahre Reiche für den musikalischen Kult waren, als die großen kirchlichen und profanen Werke der Iberischen Halbinsel komponiert wurden, entschieden Montserrat Figueras und Jordi Savall 1987, diese alte mittelalterliche Institution, die im Jahr 1297 von Jakob II. gegründet wurde, wieder zum Leben auferstehen zu lassen. Und so entstand La Capella Reial. Ab dem Jahr 1990 wurde die Capella Reial von der Landesregierung von Katalonien gefördert, und sie erhielt den Namen La Capella Reial de Catalunya.

Das neue Ensemble widmete sich von Anfang an der Erhaltung und Interpretation des polyphonen vokalen Erbes des Mittelalters und des hispanischen und europäischen Goldenen Zeitalters vor dem 19. Jh. nach historischen Kriterien. Es gehören einzig hispanische und lateinamerikanische Stimmen zu diesem Chor. Der Existenzgrund dieses Chor war es damals und heute, die Einflüsse zu erforschen, die die kulturellen Wurzeln und Traditionen eines Landes in dem Ausdruck der eigenen musikalischen Sprache ausüben.

In der gleichen Linie, in der Hespèrion XXI immer mit großen Respekt für die tiefe spirituelle und künstlerische Dimension jedes Werkes gearbeitet hat, kombiniert La Capella Reial de Catalunya auf meisterhafte Weise die Qualität und Anpassung an den Stil der Epoche mit einem ausdrucksvollen Vortrag des poetischen Textes. Das mittelalterliche polyphone Repertoire von La Capella Reial de Catalunya umfasst heute führende Werke wie die Cantigas d’Alfons X el Savi, Llibre Vermell de Montserrat, Misteri d’Elx, Cançoners del Segle d’Or und Werke der großen Meister der Renaissance wie Mateu Flecha, Cristóbal de Morales, Francisco Guerrero, Tomás Luís de Victoria, Joan Cererols, Claudio Monteverdi, H. I. von Biber und das Requiem von W.A. Mozart.

Auch die Beteiligung am Soundtrack des Films Johanna, die Jungfrau (1993) von Jacques Rivette über das Leben von Jeanne d’Arc ist zu erwähnen, und an den Opern Una cosa rara von Vicent Martín y Soler, und L’Orfeo von Claudio Monteverdi, die im Gran Teatre del Liceu de Barcelona in den Jahren 1991 und 1993 aufgeführt wurden. Die Oper von Monteverdi wurde auch 1999 im Teatro Real von Madrid aufgeführt. Des Weiteren gab das Ensemble Konzerte im Wiener Konzerthaus (2001), im Teatro Reggio di Torino (2002), und im wieder rekonstruierten Liceu von Barcelona (2002).

Der Chor wird in der Gegenwart von Jordi Savall geleitet. Er gibt zahlreiche Konzerte, hat viele Aufnahmen gemacht und ist auf den wichtigsten internationalen Festivals der Alten Musik auf der ganzen Welt anzutreffen.

Stand: Januar 2024