Alexander Melnikov © Molina Visuals
Alexander Melnikov absolvierte sein Studium am Moskauer Konservatorium bei Lev Naumov. Zu seinen musikalisch prägendsten Erlebnissen zählen die Begegnungen mit Svjatoslav Richter, der ihn regelmäßig zu seinen Festivals in Russland und Frankreich einlud. Er ist Preisträger bedeutender Wettbewerbe wie dem Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb (1989) und dem Concours Musical Reine Elisabeth in Brüssel (1991).
Seine musikalischen und programmatischen Entscheidungen sind oft ungewöhnlich. Sehr früh begann Alexander Melnikov sich mit der historischen Aufführungspraxis auseinander zu setzen. Wesentliche Impulse erhielt er von Andreas Staier und von Alexei Lubimov, mit dem er in zahlreichen Projekten zusammengearbeitet hat. Regelmäßig steht er mit namhaften Ensembles für Alte Musik wie dem Freiburger Barockorchester, Musica Aeterna oder der Akademie für Alte Musik Berlin auf der Bühne.
Unter den Orchestern, bei denen Alexander Melnikov als Solist gastierte, finden sich das Royal Concertgebouw Orchestra, das Gewandhausorchester Leipzig, das Philadelphia Orchestra, das NDR Elbphilharmonie Orchester, das HR-Sinfonieorchester sowie die Münchner Philharmoniker, Rotterdam Philharmonic, und BBC Philharmonic. Er arbeitete mit Dirigenten wie Mikhail Pletnev, Teodor Currentzis, Charles Dutoit, Paavo Järvi, Thomas Dausgaard und Vladimir Jurowski zusammen.
Mit Andreas Staier erarbeitete er ein reines Schubert-Programm zu vier Händen, das sie gemeinsam aufgenommen haben und regelmäßig im Konzert spielen. Eine intensive Kammermusikpflege mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras gehört für Alexander Melnikov zu den unverzichtbaren Bestandteilen seiner Arbeit.
Überaus wichtig sind ihm auch Kammermusikkonzerte mit seiner langjährigen festen Duopartnerin Isabelle Faust. Ihre gemeinsame Gesamteinspielung sämtlicher Beethoven- Violinsonaten beim Label harmonia mundi, die u.a. mit dem Gramophone Award ausgezeichnet sowie für den Grammy nominiert worden ist, ist zu einer Referenzaufnahme geworden. 2015 erschien ihre Einspielung der Brahmssonaten für Violine und Klavier, 2018 und 2021 veröffentlichten sie Aufnahmen mit Sonaten für Klavier und Violine von Mozart.
Die von ihm ebenfalls bei harmonia mundi veröffentlichten Präludien und Fugen op. 87 von Schostakowitsch wurden u.a. mit dem BBC Music Magazine Award 2011, dem Choc de classica 2010 und dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. 2011 wurde dieses Album vom BBC Music Magazine als eine der 50 wichtigsten Aufnahmen aller Zeiten genannt. Zusammen mit Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Pablo Heras-Casado und dem Freiburger Barockorchester nahm Alexander Melnikov eine Schumann-Trilogie mit den Konzerten und Klaviertrios (erschienen 2015-16), sowie Beethovens Tripelkonzert (2021) auf. 2018 erschien seine von Kritikern hochgelobte Aufnahme „Four Pieces, Four Pianos“, zudem spielte er die gesamten Klaviersonaten von Prokofiev ein.
Höhepunkte der Saison 2022/23 werden unter anderem Melnikovs Debüt beim Koninklijk Concertgebouw Orkest Amsterdam zusammen mit dem Dirigenten Teodor Currentzis, seine ersten Auftritte mit François-Xavier Roths Orchester „Les Siècles“ mit Konzerten in u.a. Montpellier (Festival Radio France) und den Salzburger Festspielen, sowie sein Einstand beim New Japan Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Maxim Emelyanychev. Alexander Melnikov folgt außerdem Wiedereinladungen zu Orchestern, wie u.a. dem Helsinki Philharmonic Orchestra, der Dresdner Philharmonie, dem Sinfonieorchester Basel oder dem Mozarteum Orchester Salzburg. Großen Wert legt er auf die Zusammenarbeit mit führenden Kammerorchestern und wird in der Saison 2022/23 mit dem Kammerorchester Basel, der Kammerakademie Potsdam sowie dem Orchestra of the Eighteenth Century zusammenarbeiten.
Die kammermusikalische Arbeit setzt Alexander Melnikov in unterschiedlichsten Besetzungen mit Partner*innen wie zum Beispiel Teunis van der Zwart, Sol Gabetta, Isabelle Faust und Jean- Guihen Queyras fort und tritt mit diesen Formationen u.a. im Wiener Musikverein, im Muziekgebouw Amsterdam, in der Berliner Philharmonie, im Münchener Prinzregententheater und der Wigmore Hall in London auf.
Solo-Konzerte in der Elbphilharmonie, der Alten Oper Frankfurt, dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris, dem Pierre Boulez Saal in Berlin, der Toppan Hall in Tokyo, der Kölner Philarmonie oder dem Brucknerhaus Linz runden Alexander Melnikovs diesjährige Saison ab.
Stand: Juni 2023