Marc Couroux

Marc Couroux

Marc Couroux

Marc Couroux ist ein infra-medialer Künstler, pianistischer Häresiarch, schizophoner Zauberer, Dozent (an der York University) und Autor von Werken spekulativer Theorie. Seine Xenopraxis gräbt sich in unerforschte Aporien der Wahrnehmung hinein, in transliminale Zonen, in denen Objekte zu Prozessen werden, Oberflächen Ablagerungen Platz machen und die ausgedehnte Dauer übliche Konventionen über ihre zugedachten Funktionen hinauszwingt.

Seine Arbeiten wurden international ausgestellt und aufgeführt (u.a. in Amsterdam, Berlin, Chicago, Glasgow, London). Gemeinsam mit dem klangtaktischen Kollektiv Asounder koordinierte er 2013 in Toronto den Workshop „(un)sound occupation“, bei dem Klang und Politik zusammenfielen. Er ist einer der Mitbegründer des Kollektivs The Occulture (mit David Cecchetto, Ted Hiebert, Eldritch Priest & Rebekah Sheldon) aus Toronto. In Projekten wie „Tuning Speculation: Experimental Aesthetics and the Sonic Imaginary“ (einem fortdauernden Workshop mit bisher fünf jährlichen Durchläufen) und dem Stream „Sounding the Counterfactual“ bei der Londoner Conference in Critical Thought im Jahr 2014 untersucht das Kollektiv die esoterischen Überschneidungen von Klang, Affekt und Hyperstition. Auf dem Blog theocculture.net dokumentieren sie die Fortentwicklung ihrer Gedankenformen.

Marc Couroux hielt unter anderem Vorträge an der New York University, beim Signal Path Workshop (Center for Transformative Media, Parsons, New York), an der Londoner Kingston University und dem Goldsmiths College, University of London, bei der Aesthetics After Finitude-Konferenz in Sydney und an der LOMAA (London Media Arts Association). Seine jüngsten Veröffentlichungen sind unter anderem „Ludic Dreaming: How to Listen Away from Contemporary Technoculture“ (gemeinsam mit The Occulture, Bloomsbury), ein „Preemptive Glossary for a Techno-Sonic Control Society“ im „Volumes“-Katalog der Blackwood Gallery, eine speculative Abhandlung über AUDiNT für das Berliner CTM-Festival, ein Überblick über okkulte akustische Dokumentationen in der ersten Ausgabe von „Sound Studies“ (Bloomsbury) sowie einzelne Kapitel in den Werken „The Idea of the Avant-Garde“ (Manchester University Press), „Aesthetics After Finitude“ (re.press), „Phono-Fictions and Other Felt Thoughts“ (Noxious Sector Press) und „Unsound : Undead“ (Univocal, mit The Occulture).

„Xenaudial“, eine fortlaufende „psychoakustische Fuge“, umfasst derzeit 98 Episoden; die dritte und vierte Phase erscheinen im Sommer 2018 (xenaudial.wordpress.com). Die klanglichen Hyperstitionen von „Xenaudial“ sind unter xenaudial.bandcamp.com erhältlich. Im Sommer 2018 werden Aufnahmen von Marc Couroux‘ Werken „le contrepoint académique (sic), Carpenter et al., Downey Lyrical Holdings, a Real-Time System as of March 29, 2007“ und „In a Sedimental Mood“ (unter dem Namen Algorithmic Moods Inc.) erscheinen. Seine Droneband Nidus („staring into an event horizon“), in der er mit Jason Doell und Matthew Ramolo arbeitet, entwickelt derzeit eine 100-stündinge Sedimentierung von Experimenten, die in den vergangenen drei Jahren durchgeführt wurden. Couroux‘ hyperstitionaler Doppelgänger wurde in Eldritch Priest’s „Boring Formless Nonsense“ (Bloomsbury 2013) bekanntermaßen glänzend heraufbeschworen. Sein Twitter-Name ist @xenopraxis.

Stand: Januar 2018

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