Branden Jacobs-Jenkins

Branden Jacobs-Jenkins © John D. and Catherine T. MacArthur Foundation

Branden Jacobs-Jenkins

Dramatiker

Branden Jacobs-Jenkins ist ein amerikanischer Dramatiker, der in seinen Arbeiten aus einer Reihe unterschiedlicher zeitgenössischer und historischer Theatergenres schöpft, um offen mit komplizierten Themen rund um Identität, Familie, Class und Race umzugehen. Er hat einen B.A.-Abschluss (2006) von der Princeton University und einen M.A.-Abschluss (2007) von der New York University und ist Absolvent (2014) des Lila Acheson Wallace American Playwrights Program an The Juilliard School.

Seine Stücke wurden u. a. am Signature Theatre, The Public Theatre, Lincoln Center, Soho Rep., Yale Repertory Theatre, Actors Theatre of Louisville, National Theater in London, am Theater Bielefeld und am Residenztheater, München aufgeführt.

Viele der Stücke von Jacobs-Jenkins verwenden eine historische Linse, um die moderne Kultur zu persiflieren und zu kommentieren, insbesondere die Art und Weise, wie Race und Class in privaten und öffentlichen Situationen verhandelt werden. „Neighbors“ (2010) umfasst Performances, die an historische Minstrel Acts erinnern, die von Schauspieler*innen in Blackface gespielt werden. Diese Zwischenspiele offenbaren die angespannten Erwartungen, denen schwarze Künstler*innen ausgesetzt sind. „Appropriate“ (2012) vereint alle Merkmale eines ‚amerikanischen Familiendramas‘, doch wird die scheinbar vertraute Handlung der Zusammenkunft einer Familie nach dem Todesfall des Vaters durch die Entdeckung einer Sammlung von Lynchbildern unter den Habseligkeiten des Verstorbenen gestört. In den unterschiedlichen Reaktionen der Charaktere erhalten vergangene und gegenwärtige Beziehungen zwischen PoCs und weißen Menschen trotz einer vollständig weißen Besetzung eine greifbare Präsenz auf der Bühne. In „An Octoroon“ (2014), einer Adaption von Dion Boucicaults gleichnamigem Theaterstück aus dem 19. Jahrhundert, zeigen anachronistische Schauspielstile, selbstbewusste Verweise auf die dem Theater eigenen Kunstgriffe und erschütternde Gegenüberstellungen von Vergangenheit und Gegenwart das bleibende Vermächtnis der Sklaverei und wie Menschen gleichermaßen in unmittelbarer Nähe und doch Welten voneinander entfernt leben können. Mit „Gloria“ (2015) kehrt Jacobs-Jenkins zum naturalistischen Spiel zurück und nutzt die bissige Satire der Tragikomödie, um die vielschichtige, wettbewerbsorientierte Welt des modernen Arbeitsplatzes und seine manchmal fatalen Folgen zu erforschen.

Für seine Stücke „Appropriate“ und „An Octoroon“ gewann er den Obie Award 2014 für das Best New American Play. Seine Stücke „Gloria“ und „Everybody“ waren Finalisten für den Pulitzer-Preis 2016 bzw. 2018 für Dramatik. Zu seinen jüngsten Auszeichnungen zählen der Windham-Campbell-Preis für Dramatik, der PEN/Laura Pels International Foundation Theatre Award, der Benjamin H. Danks Award, der Steinberg Playwriting Award und der erstmals verliehene Tennessee Williams Award. 2016 erhielt er die MacArthur-Fellow-Auszeichnung. Jacobs-Jenkins ist derzeit Artist in Residence am Signature Theatre und Master-Artist-in-Residence des Residency 5 playwright programme des Signature Theatre sowie Dramatiker im Playwriting MFA-Programm des Hunter College von The City University of New York. Gemeinsam mit Annie Baker ist er zudem Co-Direktor des Playwriting MFA-Programms am Hunter College.

Stand: Mai 2019

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