
Der Name des französischen Quatuor Diotima leitet sich von einem Schlüsselwerk der neuen Musik her, dem 1980 uraufgeführten Streichquartett „Fragmente - Stille, An Diotima“ von Luigi Nono, der sich bei diesem Werk wiederum von Friedrich Hölderlin anregen ließ. Die Aufführung der Quartettliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts ist ein besonderes Anliegen des Quatuor Diotima. Das Ensemble beschränkt sich aber keineswegs auf dieses Repertoire, sondern setzt sich ebenso intensiv mit den Klassikern des Streichquartetts auseinander. Im Focus des Quartetts stehen dabei insbesondere die späten Streichquartette Beethovens und die der französischen Musik.
Das Quatuor Diotima besteht seit 1996. Gegründet wurde es von Absolventen der Musikhochschulen von Paris und Lyon. Erfolge bei wichtigen Wettbewerben ebneten dem Quartett den Weg aufs Konzertpodium. Das Quatuor Diotima konzertiert regelmäßig in den bedeutenden internationalen Konzertsälen und bei großen Festivals. Beim Musikfest Berlin war es erstmals 2004 zu hören unter anderem mit der Uraufführung des Streichquartetts von Hanspeter Kyburz.
Das Quatuor Diotima arbeitet mit vielen führenden Komponisten unserer Zeit wie Helmut Lachenmann, Toshio Hosokawa und Brian Ferneyhough eng zusammen und vergibt regelmäßig Kompositionsaufträge. Es hat zahlreiche hoch interessante CDs aufgenommen, zu denen neben Ersteinspielungen wichtiger zeitgenössischer Werke auch eine Aufnahme der Streichquartette von Leoš Janáček zählt, in der die beiden Fassungen des 2. Streichquartetts mit und ohne Viola d’amore einander gegenübergestellt werden. Mit einem Projekt zum Quartettschaffen von Ludwig Beethoven, Arnold Schönberg und Pierre Boulez ist das Quatuor Diotima zurzeit Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin.
Stand: Juni 2013