
Die Komponistin, Performerin und Menschenfreundin Pauline Oliveros (1932 – 2016) verschrieb sich dem Ziel, ihre eigene und die Sensibilität anderer für das Universum und die Facetten der Klänge zu öffnen. Ihre Karriere erstreckte sich über 50 Jahre grenzüberschreitenden Musizierens. In den 1950er-Jahren gehörte sie einem Kreis von ikonoklastischen Komponist*innen, Künstler*innen und Dichter*innen in San Francisco an. In den 1960er-Jahren beeinflusste sie die amerikanische Musik durch ihre Arbeit mit Improvisation, Meditation, elektronischer Musik, Mythen und Ritualen zutiefst.
Sie wurde mit vier Ehrendoktorwürden ausgezeichnet und erhielt in jüngster Zeit u. a. den William Schuman Award for Lifetime Achievement der Columbia University in New York, den Giga-Hertz-Preis für das Lebenswerk in elektronischer Musik des ZKM in Karlsruhe und den John Cage Award der Foundation of Contemporary Arts.
Oliveros war Distinguished Research Professor of Music am Rensselaer Polytechnic Institute, Troy, New York und Darius Milhaud Artist-in-Residence am Mills College. Sie gründete „Deep Listening®“, das aus ihrer kindlichen Faszination für Klänge und aus ihrer Arbeit in der Konzertmusik mit Komposition, Improvisation und Elektroakustik entstand. Sie beschrieb Deep Listening als eine Art, auf jede erdenkliche Art und Weise auf alles zu hören, was es zu hören gibt, egal was man gerade tut. Dieses intensive Zuhören umfasst die Klänge des täglichen Lebens, der Natur, der eigenen Gedanken sowie musikalische Klänge.
„Deep Listening ist meine Lebenspraxis“, erklärt Oliveros schlicht. Oliveros gründete das Deep Listening Institute, ehemals Pauline Oliveros Foundation, jetzt das Center For Deep Listening in Rensselaer. Ihre kreative Arbeit wird derzeit durch den Pauline Oliveros Trust und das Ministry of Maåt, Inc. verbreitet.
Stand: Februar 2025