Justė Janulytė

Justė Janulytė, 1982 in Vilnius geboren, studierte an der Litauischen Musik- und Theaterakademie, in Mailand am Konservatorium Giuseppe Verdi und nahm an verschiedenen Meisterklassen teil. Sie hat mit einigen weltweit führenden Ensembles und Solist*innen zusammengearbeitet u.a. mit: Teatro La Fenice Symphonieorchester, dem Symphonieorchester der Oper Gothenburg, dem Walisischen Symphonieorchester der BBC, dem Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks, dem Philharmonischen Orchester Brünn, dem Französischen Flötenorchester, der Sinfonietta Riga, der Birmingham Contemporary Music Group, dem Ensemble Bit20, mit Orchestrutopica, mit der Estischen Kammerphilharmonie und Männerchor, Estonian, dem Kammerorchester des Dänischen Radios, mit Sequenza 9.3 und dem Chor Camerata Silesia, mit Quasar, mit den Saxofonquartetten Xasax und Flotilla, den Violoncellisten Mario Brunello, Henri Demarquette, Francesco Dillon und Anton Lukoszevieze, dem Flötisten Manuel Zurria, dem Saxofonisten Marcus Weiss und dem Harfenisten Goska Isphording.

Ihre Werke werden in Europa, Amerika und Australien aufgeführt und sind bei zahlreichen Musikfestivals präsent wie dem Sydney Festival, Schleswig-Holstein Musik Festival, Musik Biennale in Venedig, Festival Romaeuropa, Holland Festival, Warschauer Herbst, Huddersfield Contemporary Music Festival, SonicA (Glasgow), MaerzMusik (Berlin), Biennale Némo (Gaîté lyrique, Paris), festival musica (Strasbourg), musikprotokoll im steirischem Herbst (Graz), Musicadhoy (Madrid), Vale of Glamorgan Festival (Cardiff), Expositions of New Music, Moravian Autumn Festival (Brünn), Gaida (Vilnius), um nur einige zu nennen.

Mit ihrer Komposition „White music” für 15 Streicher, vom Litauischen Komponistenverband, mit dem Preis Bestes Kammermusikwerk des Jahres versehen, wurde sie einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Auch ihre nächsten fünf Kompositionen haben diese Auszeichnung erhalten. 2009 gewann sie mit „Aquarelle“ für Chor den 1. Preis in der Kategorie Komponst*innen unter 30 beim International Rostrum of Composers in Paris. 2011 wurde sie mit dem Jünge-Künstler-Preis des Litauischen Kulturministeriums geehrt und 2017 mit der höchsten künstlerische Auszeichnung Litauens, dem Nationalpreis für Kunst und Kultur.

Der größte Teil ihres Werkes ist für dichte monochromatische, meist nur aus Streichern oder Bläsern oder Stimmen bestehenden Ensembles geschrieben. Sie loten die Wahrnehmung von musikalischer Zeit und Raum aus mit großflächigen, vielschichtige Texturen und extrem gradueller Metamorphose.

Auch wenn sich ihre Klangästhetik sich zwischen Minimal Musik, spektraler Musik und Drohnen-Musik bewegt, komponiert Justė Janulytė auch akustische Metaphern von optischen Ideen („Observation of Clouds“ für Stimmen, Bläser und Streicher, „The Colour of Water“ für Saxofon Solo und Orchester und „Here at the quiet Limit“ für Männerchor und Streichorchester) und untersucht die visuelle Seite musikalischer Phänomene in ihren Arbeiten, in denen sie Klang und Bild verbindet („Breathing Music“ für Streichquartett, Elektronik und kinetischen Skulpturen, „Eclipses“ für vier Streicher, Live-Elektronik und schalldichter Glassinstallation, „Sandglasses“ für vier Violoncellos, Elektronik und Video-Szenografie).

Justė Janulytė unterrichtet zurzeit an der Litauischen Musik- und Theaterakademie und lebt in Vilnius und Mailand.

Stand: Februar 2019