Der chinesische Komponist Tan Dun wurde 1957 in Changsha in der Provinz Hunan geboren. Als Kind erlernte er das Spielen traditioneller chinesischer Streichinstrumente und arbeitete später als Bratschist und Arrangeur für eine Peking-Oper-Gruppe. Ab 1977 studierte er am Musikkonservatorium in Peking, wo er Komponisten wie Tōru Takemitsu, George Crumb, Alexander Goehr, Hans Werner Henze, Isang Yun und Chou Wen-chung kennenlernte, die alle großen Einfluss auf seinen Musikstil hatten. Im Jahr 1986 zog er nach New York, um an der Columbia University zu promovieren, wo er erneut beim Edgard-Varèse-Schüler Chou Wen-chung studierte. An der Columbia University entdeckte Tan Dun auch die Musik von Komponist*innen wie Philip Glass, John Cage, Meredith Monk und Steve Reich und begann, diese Einflüsse in seine Kompositionen zu integrieren. Seine Werke enthalten oft audiovisuelle Elemente und verwenden Instrumente aus organischen Materialien wie Papier, Wasser und Stein. Sie sind darüber hinaus häufig von traditionellen chinesischen Theater- und Ritualaufführungen inspiriert. Tan Dun ist UNESCO-Botschafter des guten Willens und Gewinner mehrerer internationaler Preise. Er ist Komponist mehrerer Filmmusiken und Dekan des Bard College Conservatory of Music in New York.
Stand: November 2022