Majeed Qadianie © privat
Der in Teheran geborene Majeed Qadianie spielt seit seinem zwölften Lebensjahr die persischen Saiteninstrumente Tār und Setār. Unterricht erhielt er noch von Habibollah Salehi und Reza Vohdani, zwei Meistern, die zu den letzten authentischen Vermittlern des Kanons (Radīfs) der traditionellen persischen Musik gehörten. Qadianie war unter den ersten Musikern, die nach der Revolution ein Konservatorium besuchen konnten. In Teheran erwarb er Abschlüsse in den Fächern Tār, Setār, Komposition und (westliche) Harmonielehre. Nach seiner Emigration nach Deutschland 1996 spielte er als Solokünstler weltweit Konzerte mit besonderem Fokus auf europäischen Ländern.
2010 gründete Qadianie das Institut für West-Östliche Musik in Berlin, dessen künstlerischer Direktor er bis heute ist. Das Institut hat seit seiner Gründung zahlreiche Workshops mit unterschiedlichen Expert*innen und Musik-Virtuos*innen und mehr als 350 Konzerte und Tourneen für namhafte iranische Musiker*innen veranstaltet. Das Institut hat außerdem Werke und Alben von sowohl aufstrebenden wie namhaften iranischen Künstler*innen veröffentlicht. Dies ist umso bedeutsamer, als Musiker*innen aufgrund der herrschenden Zensur im Iran die Möglichkeiten fehlen, ihre Werke zu veröffentlichen. Ein besonderes Anliegen ist Majeed Qadianie, mithilfe von Gesangsunterricht Frauen, die in der Islamischen Republik nicht öffentlich singen dürfen, in der persischen Musik sichtbarer zu machen.
Stand: August 2023