Kate Doyle © Ruth Barone
Kate Doyle ist Autorin und Erforscherin experimenteller Ansätze zu Form, Prozess und Poetik in Kreativität und Bewusstsein. Sie ist Assistenzprofessorin für Musik in der Abteilung für Kunst, Kultur und Medien an der Rutgers University-Newark, New Jersey. Ein Großteil ihrer Arbeit basiert auf einem Verständnis von Kunstformen und -ereignissen als Modelle, mit denen wir uns selbstreflexiv mit unseren verkörperten Erkenntnissen auseinandersetzen können. In ihrer kreativ-wissenschaftlichen und pädagogischen Praxis will sie die Aufmerksamkeit auf die Ränder unseres Wissens und die Möglichkeiten des Paradoxen in unserer alltäglichen Erfahrung lenken.
Doyles Praxis bewegt sich durch pädagogische und institutionelle Bereiche und investiert in das kollaborative und dialogische Element. Mit Paul Pangaro ist sie Mitorganisatorin von #NewMacy, einem kybernetischen Kollektiv, das Gespräche anregen und die komplexen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen will. Mit Damian Chapman, Patricia Machado und TJ McLeish leitet sie The Reading Group, eine Workshop-Initiative, die experimentelle Ansätze für Ausdruck und Konversation erprobt. Zu ihren weiteren Projekten gehört eine Zusammenarbeit mit Jo Melvin und dem Chelsea College, University of the Arts London, die sich mit der Erforschung und Produktion von Archivierungspraktiken und Künstler*innenarchiven beschäftigt.
Doyles Interesse an kreativer Archivierung steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit mit dem Lucia-Dlugoszewski-Archiv, das sie 2016 in der Library of Congress in Washington D.C. mit aufgebaut hat. Ihre Arbeit mit Dlugoszewskis Schriften und Partituren und ihr Dialogprojekt mit der Pianistin Agnese Toniutti versuchen, ein Bewusstsein für Analyse und Archivierung als dynamische und performative Praktiken zu wecken.
Doyle wurde als Rednerin oder Workshop-Leiterin an Institutionen und Organisationen wie der Australian National University School of Cybernetics, der Library of Congress, der Systemic Design Association und dem Chelsea College, University of the Arts London eingeladen. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen gehören „Problem as Possibility: A Dialogue About Music and Performance with Lucia Dlugoszewski’s Experimental Notation as Case Study“ (gemeinsam mit Agnese Toniutti, Contemporary Music Review), „On Music, Knowing, and Black Boxes“ (Cybernetics & Human Knowing) und „Cybernetics, Time, and Infinite Poetry“ (Technoetic Arts, erscheint im Frühjahr 2024).
Stand: März 2024