Steffens hat die Arme verschränkt und hält einen Dirigierstab.

Karl-Heinz Steffens © Juliana Falldin

Karl-Heinz Steffens

Der deutsche Dirigent Karl-Heinz Steffens leitet das Norrköping Symphony Orchestra seit der Saison 2020/21 als Chefdirigent und künstlerischer Berater. Er hat sich sowohl im Konzert- als auch im Opernrepertoire einen Namen gemacht. Als jüngste Höhepunkte feierte er sein Debüt in Neuseeland mit der Auckland Philharmonia im Mai 2024, woraus weitere Einladungen in der Saison 2024/25 folgten, sowie die Leitung der Europatournee des Norrköping Symphony Orchestra im Sommer 2024, einschließlich des Debüts im Amsterdamer Concertgebouw.

Als gefragter Gastdirigent hat Steffens in vergangenen Spielzeiten mit Ensembles wie beispielsweise dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Berliner Philharmonikern, dem Helsinki Philharmonic, dem Israel Philharmonic, den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre National de Lyon, dem Royal Stockholm Philharmonic, dem Toronto Symphony Orchestra und dem Tonhalle-Orchester Zürich sowie mit den Radio-Sinfonieorchestern von Berlin, Köln, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig und Stuttgart zusammengearbeitet. Zudem ist er ein häufiger Gast im Vereinigten Königreich. Dort absolvierte er vielfache Auftritte mit der Philharmonia, u. a. dirigierte er einen Brahms-Zyklus in der Royal Festival Hall, sowie mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra, dem Bournemouth Symphony Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra und dem Hallé Orchestra.

Erst kürzlich legte er seinen Posten als Musikdirektor an der Staatsoper Prag nieder, wo er mitunter die Produktionen von „Der fliegende Holländer“ und Schrekers „Der ferne Klang“ dirigierte. Während seiner Zeit am Haus regte er eine vierjährige Reihe namens „Musica non Grata“ an. Sie widmete sich „nicht willkommener Musik“ von Komponist*innen, die dem Despotismus der totalitären Regime des 20. Jahrhunderts zum Opfer gefallen waren. Die Reihe umfasste ein Festival zum 150. Todestag von Alexander Zemlinsky.

Darüber hinaus trat Steffens auch an anderen Opernhäusern auf, darunter mehrfach an der Mailänder Scala, wo er die Aufführungen von „Così fan tutte“, „Don Giovanni“ und „Die Götterdämmerung“ dirigierte. Außerdem ist er ein regelmäßiger Gast an der Berliner Staatsoper Unter den Linden und leitete die Norwegen-Premiere von „Pelléas et Mélisande“ an der Norwegischen Nationaloper, wo er auch „Così fan tutte“, „Fidelio“ sowie Calixto Bieitos „Tosca“-Produktion dirigierte.

In seiner ehemaligen Position als Musikdirektor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz wurden er und das Orchester mehrfach ausgezeichnet: 2015 gewannen sie für ihre Einspielung von Werken von Bernd Alois Zimmermann den Echo-Klassik in der Kategorie „Bestes Orchester“ und wurden zudem in der Saison 2016/17 vom Deutschen Musikverlegerverband als Preisträger für das beste Konzertprogramm der Saison nominiert. Ihre Aufnahme von Werken von George Antheil – eine Ergänzung ihrer umfangreichen Modern-Times-Reihe, die eine Zusammenstellung von Komponist*innen des 20. Jahrhunderts präsentiert – gewann den Opus Klassik als „Konzerteinspielung des Jahres“.

Vor seiner Karriere als Dirigent war Steffens ein hochangesehener Solo-Klarinettist, der unterschiedlichste Orchesterpositionen bekleidete, die in den aufeinanderfolgenden Positionen des Soloklarinettisten beim Bayerischen Rundfunk und den Berliner Philharmonikern gipfelten. Jüngst wurde Steffens mit dem Bundesverdienstkreuz in Anerkennung seiner kulturellen Verdienste ausgezeichnet.

Stand: April 2025