Carl Maria von Weber

Carl Maria von Weber. Portrait von Ferdinand Schimon (1825), Städtische Galerie Dresden © Wikimedia Commons

Carl Maria von Weber

Carl Maria von Weber (1786 – 1826) war ein echtes Kind des Theaters. In einer Zeit, in der stationäre Bühnen eine Seltenheit waren, reiste die Familie Weber von Engagement zu Engagement und bediente vielfältige Publikumswünsche zwischen Oper und Schauspiel. Immer mehr kam dabei das musikalische Talent des Sohnes Carl zum Tragen. Sein Vater präsentierte ihn als Wunderkind und war stets auf der Suche nach geeignetem Unterricht für seinen Sohn, der sich trotz des unsteten Wanderlebens als Pianist und Komponist rasch entwickelte. Auf Empfehlung seines letzten und wichtigsten Kompositionslehrers, Abbé Vogler aus Wien, wurde Weber im Jahr 1804 mit 18 Jahren als Kapellmeister am Theater in Breslau angestellt. In den unsicheren Verhältnissen der napoleonischen Kriege entschloss sich Weber 1807 dann dazu, eine Anstellung beim Herzog von Württemberg in Stuttgart anzunehmen, die mit Musik nichts zu tun hatte. Sie endete nach knapp drei Jahren mit einem finanziellen Desaster für Weber.

Nunmehr hoch verschuldet besann sich Weber wieder auf seine musikalischen Fähigkeiten. Er knüpfte an das von Kindheit an vertraute Reiseleben an und trat zwischen 1810 und 1813 in vielfacher Funktion auf: als brillanter Pianist in eigenen Werken, als Opernkomponist und als Dirigent. Oft begleitete er den Klarinettisten Heinrich Baermann, für den er drei konzertante Werke schrieb. Reisen blieben auch eine Konstante in Webers Leben, als er zwischen 1813 und 1816 in Prag das Stände-Opernhaus leitete, wo es ihm gelang, das nur mäßige Orchester stark zu verbessern.

1817 übernahm Weber schließlich die Aufgabe, am Dresdener Hoftheater neben der bestehenden italienischen Oper eine deutsche Oper einzurichten. In Dresden hatte Weber seine künstlerische Heimat gefunden. Mit dem Aufbau der deutschen Oper leistete er Bedeutendes für das Musikleben und wirkte weit über seine Zeit hinaus. Gleichzeitig entstand hier in den ersten vier Jahren seiner Tätigkeit sein wichtigstes Werk, „Der Freischütz“, ein epochemachender Beitrag zur europäischen Romantik. Bis heute gehört die am 18. Juni 1821 im heutigen Berliner Konzerthaus uraufgeführte Oper zum eisernen Bestand der Opernhäuser in aller Welt. Eine ähnliche Rezeptionsgeschichte war den folgenden Opern „Euryanthe“ und „Oberon“ versagt, obwohl auch diese beiden Stücke auf teils enthusiastische Zustimmung trafen. Weber starb im Juni 1826 in London, kurz nach der dortigen Uraufführung des „Oberon“.

Stand: Juni 2017