Odessa Philharmonic Orchestra

Odessa Philharmonic Orchestra

Odessa Philharmonic Orchestra

Als eine der schönsten Städte an der Schwarzmeerküste kann Odessa auf eine bemerkenswerte Kulturgeschichte zurückblicken. Unter anderem wegen ihres großen Hafens ist die pulsierende Stadt mit ihren heute 1,3 Millionen Einwohnern durch und durch multinational geprägt und weist eine der diversesten Zusammensetzungen in der Region auf. Von georgisch bis griechisch, von armenisch bis jüdisch, von russisch bis bulgarisch - diese und viele andere Ethnizitäten bilden einen integralen Bestandteil dieser kosmopolitischen Stadt. Ende des 19. Jahrhunderts war Odessa ein bedeutendes kulturelles Zentrum, das von vielen herausragenden Musikerpersönlichkeiten geprägt wurde. Der Geigenpädagoge Pjotr Stoljarsky und seine Schüler David Oistrach und Nathan Milstein gehören zu den bekanntesten musikalischen „Kindern“ Odessas. Auch die Pianisten Emil Gilels und Sviatoslav Richter wuchsen in Odessa auf, ebenso wie Shura Cherkassky, der in der Puschkinstraße, einer der buntesten Alleen der Stadt, geboren wurde.

Aus dieser stolzen Musiktradition ging das Odessa Philharmonic Orchestra hervor. Das Orchester wurde 1937 gegründet und trat während der Sowjetzeit regelmäßig unter Dirigenten wie Aleksandr Gauk, Kirill Kondrashin, Nathan Rachlin, Yuri Temirkanov, Kurt Sanderling, Arvid Jansons, Mariss Jansons und mit bedeutenden Solist*innen, darunter David Oistrach, Emil Gilels, Mstislav Rostropovich, Maxim Vengerov und Evgeny Kissin, auf. In den Jahren der Sowjetunion wurde Odessa in den Rang einer „regionalen“ Stadt zurückgestuft. Im Gegensatz zu Ensembles aus Moskau und St. Petersburg war es dem Orchester aus Odessa daher nicht gestattet, außerhalb der Grenzen der UdSSR zu spielen.

Das änderte sich erst wieder mit der Unabhängigkeit der Ukraine, im Januar 1993 erhielt der Klangkörper offiziell den Status eines föderalen Orchesters, was auch Ausdruck der Anerkennung für die Entwicklung des Ensembles in den vorangegangenen zwei Jahren unter dem damals neuen Musikdirektor Hobart Earle war. Seit 1992 unternahmen das Orchester und Hobart Earle insgesamt einundzwanzig Auslandsreisen in fünfzehn verschiedene Länder, wobei sie in so bedeutenden Konzertsälen wie dem Musikverein in Wien, der Kölner Philharmonie, der Beethovenhalle in Bonn, der Barbican Hall in London, dem National Auditorium in Madrid, dem Großen Saal des Moskauer Konservatoriums, dem Großen Saal der St. Petersburger Philharmonischen Gesellschaft, der Carnegie Hall in New York, dem Kennedy Center in Washington, D.C. sowie vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen auftraten.

Neben den vom heimischen Publikum begeistert aufgenommenen Konzerten in Odessa hat das Orchester bereits in zahlreichen ukrainischen Städten gespielt, darunter auf allein vierzehn Konzertreisen nach Kiew. Die CD-Reihe „Music of Ukraine“, die Orchester und Dirigent für das britische Plattenlabel ASV aufnehmen, enthält bisher unveröffentlichte Werke ukrainischer Komponisten. Die Aufführung von Tschaikowskys Fünfter Symphonie im Wiener Musikverein im Jahr 2001 wurde vom Österreichischen Rundfunk live mitgeschnitten und bei den „JP Folks Music Awards“ in Hollywood, Kalifornien, als „Bestes klassisches Album 2002“ ausgezeichnet. Die Aufnahme von Werken Myroslav Skoryks für Naxos wurde in die „Chairman's Choice 2014 - Klaus Heymann's Favorite Naxos Releases“ gewählt.

Im Juni 2002 erhielt das Odessa Philharmonic Orchestra per Dekret des ukrainischen Präsident Leonid Kutschma den Status eines nationalen Orchesters – als erste Institution im Bereich der darstellenden Künste in der Ukraine außerhalb Kiews überhaupt.

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