Ein Mann in einem Kostüm mit Schmetterlingen, Sicherheitsnadeln und schwarzem Tüll

Steven Cohen © Allan Thiebault

Steven Cohen

Steven Cohen wurde 1962 in Südafrika geboren und lebt heute in Frankreich. Als Performer, Choreograf und bildender Künstler inszenierte er bereits zahlreiche Interventionen im öffentlichen Raum, in Kunstgalerien und auf Bühnen, so zum Beispiel beim Festival d’Automne à Paris, im Centre Pompidou, beim ImpulsTanz – Vienna International Dance Festival, beim National Arts Festival in Makhanda, im Théâtre du Rond-Point in Paris, bei Montpellier Danse, beim Festival d’Avignon, bei den Münchner Opernfestspielen an der Bayerischen Staatsoper, beim Festival Escena Contemporánea in Madrid, bei Bozar in Brüssel, beim Oktoberdans Festival in Bergen und auf der Canadian Stage in Toronto. Residenzaufenthalte führten ihn an das Baryshnikov Arts Center und das Center for Performance Research in New York.

Seine Werke rücken Themen vom Rand der Gesellschaft ins Rampenlicht, angefangen mit seiner eigenen Identität als homosexueller, jüdischer, weißer, südafrikanischer Mann. Überhaupt nicht in einem narzisstischen Sinn ist die Inszenierung seines Körpers von seiner eigenen Geschichte beeinflusst und dient als Mittel zur Erforschung der Makel und Anmut der Menschheit. Sein überaus raffiniertes Make-Up ist gleichermaßen elegant und überraschend. Seine exzentrischen Kostüme sind zugleich stark und ätherisch. Sie tragen Elemente der Welt von Luxus und Eleganz in sich, von archaischen Ritualen, einer bürgerlichen oder kolonialen Vergangenheit und verschiedenen queeren Inspirationen. Sie enthüllen mehr, als sie verbergen und beengen den Körper und seine Bewegungen, als wollten sie gleichzeitig die Last der Welt und die Einschränkungen darstellen, die verschiedene externe Kräfte auf den Körper ausüben. Vor allem sind sie Montagen und Collagen unter Verwendung des menschlichen Körpers, die die Gestalt des Menschen in Chimären oder Hybridwesen von unberechenbarer, vielschichtiger und unbeständiger Identität verwandeln.

Auf diese Weise verkleidet, oder besser: verwandelt sich Steven Cohen in Wesen, die gleichermaßen befremdlich und farbenfroh sind. Durch seine künstlerischen Interventionen auf Bühnen und im öffentlichen Raum erzeugt er Risse im Alltag und im Geist. Dies geschieht nicht, um die Menschen zu verwirren, sondern vielmehr, um sich nicht von Vorurteilen vereinnahmen zu lassen und sich zugleich der Gleichgültigkeit zu stellen, die unsere heutige Gesellschaft immer mehr zu durchdringen scheint.

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