Tomás Saraceno wurde 1973 in San Miguel geboren. 1999 begann er ein Kunst- und Architektur-Studium an der Universidad de Buenos Aires. Nach einem Aufbaustudium verfolgte der Künstler von 2001 bis 2003 ein Postgraduiertenstudium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste–Städelschule in Frankfurt am Main. Im Sommer 2009 nahm Saraceno an einem „International Space Study Programme“ der NASA in Kalifornien teil. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.
Tomás Saraceno, der u. a. mit Ingenieur*innen, Architekt*innen oder Biolog*innen zusammenarbeitet, nutzt bei seinen komplexen Installationen meist geometrische Formen, die er mit einfachen Baumaterialien verbindet. Für eines seiner bedeutendsten Werke „in orbit“ („In Umlaufbahn“), das im Düsseldorfer Ständehaus besucht werde kann, erschuf Saraceno eine raumfüllende, surreale Landschaft in luftiger Höhe. Dieses Konstrukt, bestehend aus spinnenwebenähnlichen Stahlseilnetzen und darauf schwebenden PVC-Kugeln, stellt eine Mischung aus Kunst, Architektur und Wissenschaft dar. Er selbst versteht seine Installationen als Antwort auf globale Themen wie die zunehmende Unbewohnbarkeit der Erde, Bevölkerungswachstum und ökologische Probleme. Auch für Besucher*innen seiner begehbaren Welten ergibt sich, neben Zeitlosigkeit und Freiheit in der Schwebe, eine Interaktion mit anderen Besucher*innen durch Vibrationen und Bewegungen. Dabei lässt sich schon fast von einer Art Gemeinschaftsgefühl sprechen, bei dem jede*r in einer Abhängigkeit zur*zum anderen steht.
Stand: August 2023