Sir Antonio Pappano © Musacchio&Ianniello
Sir Antonio Pappano ist seit Oktober 2005 musikalischer Direktor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, nachdem er bereits im September 2002 zum musikalischer Direktor des Covent Garden in London ernannt wurde. Zur Spielzeit 2023/24 wird er sein Amt als Chefdirigent des London Symphony Orchestra antreten.
Als Sohn italienischer Eltern 1959 in London geboren, studierte Pappano in den USA Klavier, Komposition und Dirigieren. Sein internationales Debüt gab Pappano an der Den Norske Oper in Oslo, zu deren musikalischen Direktor er 1990 ernannt wurde. Zu seinen wichtigsten internationalen Stationen zählen weiterhin seine Debüts an der Staatsoper Wien 1993, an der Metropolitan Opera in New York 1997 und bei den Bayreuther Festspielen 1999.
Sir Antonio Pappano dirigierte viele international bedeutende Orchester, darunter das New York Philharmonic Orchestra, Chicago Symphony, Philadelphia Orchestra, Cleveland Orchestra, die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Staatskapelle Dresden, die Staatskapelle Berlin, das Royal Concertgebouw Orchestra, das London Symphony Orchestra und das Chamber Orchestra of Europe. Im April 2014 debütierte er am Mailänder Teatro alla Scala mit Hector Berlioz‘ „Les Troyens“, eine Produktion, die als beste Oper mit dem „Premio Abbiati della Critica Musicale Italiana“ ausgezeichnet wurde, dem renommiertesten italienischen Musikpreis.
Viele der zahlreichen Aufnahmen von Sir Antonio Pappano zusammen mit dem Orchester und dem Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia für Warner Classics haben bedeutende internationale Anerkennung erfahren: Benjamin Brittens „War Requiem“ und Gioacchino Rossinis Ouvertüren sowie Verdis „Aida“ (Echo Klassik Preisträger 2016 als „Dirigent des Jahres“), Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1 und Prokofjews Klavierkonzert Nr. 2 mit der Pianistin Beatrice Rana. Für Decca Records entstanden Aufnahmen von Brahms Violinkonzert (Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia) und Béla Bartóks Violinkonzert Nr. 1 (London Symphony Orchestra) mit der Solistin Janine Jansen sowie Robert Schumanns Klavierkonzert mit dem Solisten Jan Lisiecki (Deutsche Grammophon). Im Februar 2016 erhielten Sir Antonio Pappano und Mezzo-Sopranistin Joyce di Donato den 58. Grammy® Award for Best Classical Solo Vocal Recording für ihr gemeinsames Album „Joyce&Tony“, erschienen bei Erato Classics.
Im Frühjahr 2007 wurde er zum Accademico Effettivo di Santa Cecilia berufen. 2012 erteilte ihm die Queen den Ritterschlag für seine Verdienste um die Musik und im gleichen Jahr erfolgte die Ernennung zum Cavaliere di Gran Croce dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana. Im März 2015 verlieh ihm die römische Tor Vergata Universität die Ehrendoktorwürde und im Mai 2015 zeichnete die Royal Philharmonic Society Antonio Pappano als 100. Preisträger seit der Gründung des Preises 1870, mit der Goldmedaille aus, welche die höchste Auszeichnung dieser Institution darstellt. Damit reiht er sich in einen erlesenen Kreis von Musikern ein, dem unter anderem Brahms, Elgar, Strauss, Strawinsky und Britten angehören.
Stand: August 2022