
Wolfgang Korb geboren 1948 in Saarbrücken, begann mit sieben Jahren mit dem Blockflötenunterreicht. Ab seinem zehnten Lebensjahr erhielt er Geigenunterricht und sammelte in Kinder- und Jugendorchestern viele Jahre praktische Erfahrung, spielte späterhin mit dem Gedanken an ein Musikstudium, entschied sich dann aber doch für ein geisteswissenschaftliches Studium und studierte ab 1972 an der Universität des Saarlandes Musikwissenschaft sowie deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft. Nach Abschluss des Hauptstudiums war er am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes bis 1985 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und arbeitete u.a. an einer Dissertation mit dem Thema „Die Ära Strobel-Rosbaud beim Südwestfunk Baden-Baden“.
Parallel dazu interessierte er sich aber zunehmend für die Produktion und Vermittlung von Musik in den Medien Hörfunk und Fernsehen. So war er seit Mitte der siebziger Jahre als freier Mitarbeiter für verschiedene deutsche Rundfunkanstalten tätig, bis ihm der Saarländische Rundfunk 1985 eine Redakteursstelle anbot. Damit gab er seine wissenschaftlichen Ambitionen auf, mit Ausnahme des Lehrauftrages für den Kurs „Musikwissenschaft und Rundfunk“, den er bis zu seiner Pensionierung innehatte.
Beim Saarländischen Rundfunk lag seine Verantwortung zunächst im Bereich der sogenannten „Wort-Musik-Sendungen“, also Berichte, Rezensionen, Gespräche, aber auch komplexe Formen wie Features oder Feuilletons. 1993 übernahm er die Abteilung Kammermusik und Neue Musik mit diversen Sendungen im Programm von SR 2 Kultur-Radio (besonders nachhaltig: die seit dem Jahr 2000 wöchentlich gestaltete zweieinhalbstündige Sendung „Mouvement – die Welt der Neuen Musik“), und mit Konzerten und Produktionen, darunter zahlreiche CD-Koproduktionen.
Über seine Tätigkeit als Moderator hinaus, begann Wolfgang Korb schon bald ein Faible für das (künstlerische) Sprechen zu entwickeln und bei entsprechenden Produktionen des Saarländischen Rundfunks mitzuwirken, so zum Beispiel bei „Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke“ von R.M. Rilke/Viktor Ullmann, Kurt Schwitters’ „Ursonate“, John Cages' „Lecture on Nothing“ (als „Vortrag über Nichts“ in Ernst Jandls kongenialer Übersetzung) u.a.
Seit seiner Pensionierung Anfang 2014 hat Wolfgang Korb die Tätigkeit als Rezitator erheblich intensiviert und ausgebaut, insbesondere mit dem von ihm entwickelten neuen Format „Sprach-Klang-Fantasie“ – einer Synthese von lyrischem Wort und musikalischer Improvisation. Hier entwickelte er zusammen mit prominenten Instrumentalisten wie Mike Svoboda, Dirk Rothbrust, Ernesto Molinari, Carin Levine, Teodoro Anzellotti u.a. eigene Projekte. Im Februar 2017 interpretierte Wolfgang Korb mit dem Pianisten und Orgelprofessor Andreas Rothkopf in der Hochschule für Musik Saar das große Melodram „Enoch Arden“, op. 38 von Richard Strauss.
Stand: Februar 2017