Robert Wilson

Robert Wilson © Hsu Ping

Robert Wilson

Die „New York Times“ beschrieb Robert Wilson einmal als “eine herausragende Figur im Bereich des experimentellen Theaters und einen Forscher im Einsatz von Zeit und Raum auf der Bühne“. Der in Waco, Texas, geborene Wilson gehört zu den weltweit führenden Theatermachern und bildenden Künstlern. Seine Bühnenarbeiten vereinen auf unkonventionelle Weise eine große Bandbreite künstlerischer Mittel wie Tanz, Bewegung, Licht, Skulptur, Musik und Text. Seine Bildwelten sind in ihrer Ästhetik markant und emotional aufgeladen. Wilsons Produktionen wurden international vom Publikum und der Kritik gefeiert.

Nach seiner Ausbildung an der University of Texas und am Pratt Institute in Brooklyn gründete Wilson Mitte der 1960er Jahre das in New York beheimatete Performance-Kollektiv The Byrd Hoffman School of Byrds und erarbeitete erste Werke, die bereits seine unvergleichliche Handschrift zeigten, darunter „Deafman Glance“ (1970) und „A Letter for Queen Victoria“ (1974–1975). Mit Philip Glass schuf er die bahnbrechende Oper „Einstein on the Beach“ (1976).

Robert Wilson hat mit Autoren und Musikern wie Heiner Müller, Tom Waits, Susan Sontag, Laurie Anderson, William Burroughs, Lou Reed und Jessye Norman zusammengearbeitet. Er hat Meisterwerke in seiner einzigartigen Sichtweise interpretiert, darunter „Krapp’s Last Tape“ (Das letzte Band) von Samuel Beckett, „Madama Butterfly“ von Giacomo Puccini, „Pelléas et Melisande“ von Claude Debussy, „Die Dreigroschenoper“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht, „Woyzeck“ von Georg Büchner sowie eine Bühnenfassung der Fabeln von Jean de la Fontaine und der „Odyssee“ des Homer.

Die Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen von Robert Wilson wurden international auf zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Seine Werke sind im Besitz von Privatsammlungen und Museen auf der ganzen Welt.

Wilson wurde für seine Leistungen mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter eine Nominierung für den Pulitzer Prize: Er gewann zweimal den Premio Ubu, den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig und den Olivier Award; er wurde in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen, und Frankreich verlieh ihm den Titel Commandeur des Arts et des Lettres.

Robert Wilson ist Gründer und künstlerischer Leiter des Watermill Center, eines Laboratoriums für darstellende Künste in Watermill, New York.

Stand: Januar 2014