Johannes Fischer wird von der Presse als der Klangzauberer unter den Schlagzeugern gefeiert. Mit ungeahnter Leichtigkeit, impulsiver Spielfreude und Einfühlsamkeit berührt der vielseitige Künstler sein Publikum. Der 1. Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs beweist, dass es als Schlagzeuger nicht nur darum geht, das Klischee eines virtuosen Kraftaktes zu erfüllen. Mühelos begeistert Johannes Fischer seine Hörer auch mit den poetischen Qualitäten seines umfangreichen Instrumentariums, dem er eine faszinierende Vielfalt magischer Klänge entlockt.
Seine Auseinandersetzung mit Musik erfolgt nicht nur aus Sicht des Interpreten, sondern umfassender, auch als Komponist, improvisierender Instrumentalist, Lehrer und Dirigent. Dabei genießt er die Bandbreite und Vielfältigkeit seiner unterschiedlichen Betätigungsfelder und deren inspirierende Wechselwirkungen.
Seine internationale solistische Tätigkeit führt ihn in Konzertsäle wie den Musikverein und das Konzerthaus in Wien, die Alte Oper Frankfurt, die Elbphilharmonie Hamburg, in Carnegie’s Zankel Hall in New York oder in die Kölner und Berliner Philharmonie. Er spielte mit zahlreichen Orchestern (darunter die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, die NDR Radiophilharmonie Hannover, die Kammerakademie Potsdam, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, die Hong Kong Sinfonietta oder das Scottish Ensemble). Auch wird Johannes Fischer zu Festivals auf der ganzen Welt eingeladen, oft in Zusammenarbeit mit anderen Instrumentalisten, Komponisten sowie Künstlern aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Mit seinen festen Kammermusikformationen wie dem eardrum percussion duo (mit Domenico Melchiorre), dem Duo mit seiner Frau Nari Hong (Flöten) und dem Trio Belli-Fischer-Rimmer (Posaune, Schlagzeug, Klavier) ist Johannes Fischer ein begehrter Kammermusikpartner und regelmäßig zu Gast bei Festivals wie z. B. dem Kammermusikfest Lockenhaus oder dem Heidelberger Frühling.
Sein Repertoire umfasst die wichtigen Werke des 20./21. Jahrhunderts, darunter Kompositionen von Steve Reich, Iannis Xenakis, John Cage oder Morton Feldman. In letzter Zeit arbeitet er vermehrt an eigenen abendfüllenden elektroakustischen Solokonzepten wie zum Beispiel „one drum, many dreams“, einem durchkomponierten Programm mit eigenen Stücken für kleine Trommel und Werken von James Tenney, Mauricio Kagel und anderen.
Die Beschäftigung mit Improvisation steht für Johannes Fischer ganz selbstverständlich auf der gleichen Ebene wie die Arbeit an komponiertem Repertoire. So improvisiert er gemeinsam mit Schlagzeugern wie Matthias Kaul, Jean-Pierre Drouet oder Fritz Hauser sowie dem französischen Jazzpianisten Edouard Ferlet und entwirft zusammen mit dem Pianisten Nicholas Rimmer neue Live-Soundtracks für historische Stummfilme wie „Nosferatu“ oder „Metropolis“. Gemeinsam mit Nari Hong (Flöten, Stimme, Elektronik) und Franz Danksagmüller (Live-Elektronik, KYMA) erforscht er in der Formation pulse generator experimentell-psychodelische, elektroakustische Club-Sounds.
Als Komponist erhielt er u. a. Aufträge vom Crested Butte Music Festival in Colorado/USA, dem Lucerne Festival, dem Louvre Paris, dem Jungen Klangforum Mitte Europa, dem Amaryllis Quartet, von Third Coast Percussion, dem Heidelberger Frühling, dem Lockenhaus Kammermusikfest, von der BBC und der Royal Philharmonic Society sowie vom Bayerischen Rundfunk. Jüngst produzierte die BBC einen Videoclip mit seiner „Music for electrified table and strings – a dining experience with Telemann“ gemeinsam mit dem Scottish Ensemble.
Seine CD-Einspielungen bei OehmsClassics („Gravity“) und Genuin („Traces“, „ritual obsessions“) wurden in der internationalen Fachpresse hochgelobt und mit besten Kritiken bedacht. 2015/16 erschienen bei Wergo seine Einspielungen der Zweiten Sinfonie von Enjott Schneider für Solo-Percussion und Orchester mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, sowie dessen Doppelkonzert „Phönix“ für Oboe und Schlagzeug mit Christoph Hartmann (Oboe) und dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter Kevin John Edusei.
Johannes Fischer erhielt als Schlagzeuger und Komponist zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter Preise beim Deutschen Hochschulwettbewerb, dem Deutschen Musikwettbewerb sowie den 1. Preis und 4 weitere Sonderpreise beim 56. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München.
Sein Studium absolvierte er bei Prof. Bernhard Wulff, Tajiro Miyazaki und Pascal Pons an der Musikhochschule Freiburg sowie als Stipendiat der Gerd-Bucerius-Stiftung bei Prof. Steven Schick an der University of California San Diego. Private Studien erfolgten darüber hinaus in Dirigieren bei Francis Travis und in Komposition bei Dieter Mack.
Nach Unterrichtstätigkeiten am Konservatorium Lugano sowie weltweiten Meisterklassen wurde ist Johannes Fischer seit 2009 Schlagzeugprofessor an der Musikhochschule Lübeck und betreut dort die Schlagzeugklasse sowie eine Vielzahl an kammermusikalischen Projekten und Kooperationen.
Stand: Januar 2020