Georges Aperghis

Georges Aperghis © Xavier Lambours

Georges Aperghis

Georges Aperghis, 1945 in Athen geboren, lebt und arbeitet seit 1963 in Paris. Ein Kennzeichen seines Werks ist vor allem das Hinterfragen von Sprachen und deren Bedeutung. Seine Kompositionen, ob instrumental, vokal oder für die Bühne, erforschen die Grenzen des Verständlichen. Er schafft gerne verschlungene Pfade, die es ihm erlauben, die Zuhörer*inne in Bewegung zu halten (Geschichten tauchen auf und werden plötzlich wieder in Frage gestellt).

Aperghis' Musik ist nicht eng an eine der dominanten musikalischen Ästhetiken des zeitgenössischen Musikschaffens gebunden, sondern folgt von Beginn an seinem eigenen Weg stets im Dialog mit anderen Kunstformen und geprägt durch extreme Aufgeschlossenheit gegenüber dem Anderen. Diese Andersartigkeit kombiniert er mit Innovation, wenn er Elektronik, Video, Maschinen, Automaten oder Roboter in seine Performances einbezieht. Aperghis arbeitet eng mit einer Gruppe von Interpret*innen zusammen, die vollständig in den kreativen Prozess eingebunden sind. Dabei handelt es sich um Schauspieler*innen (Edith Scob, Michael Lonsdale, Valérie Dréville, Jos Houben), Instrumentalist*innen (Jean-Pierre Drouet, Richard Dubelski, Geneviève Strosser, Nicolas Hodges, Uli Fussenegger) oder Sänger*innen (Martine Viard, Donatienne Michel-Dansac, Lionel Peintre). Seit den 90er Jahren hat er sich neue künstlerische Kooperationen mit dem Genre Tanz (Johanne Saunier, Anne Teresa De Keersmaeker) und der bildenden Kunst (Daniel Lévy, Kurt D'Haeseleer, Hans Op de Beeck) erschlossen. Die wichtigsten europäischen Ensembles zeitgenössischer Musik stehen in einer engen Arbeitsbeziehung zu Aperghis, haben neue Werke bei ihm in Auftrag gegeben und diese auch in ihr Repertoire aufgenommen (Ictus, Klangforum Wien, Remix Ensemble, Ensemble Musikfabrik, Ensemble Modern, Ensemble intercontemporain, Neue Vocalsolisten Stuttgart, SWR Vokalensemble).

Bei den Berliner Festspielen war Georges Aperghis im Rahmen von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2015 und 2018 zu Gast. Zuletzt konnten die Besucher*innen des Musikfest Berlin 2020 die Aufführung von „Le Cour de la vie“ erleben.

www.aperghis.com

Stand: Januar 2022