
Heinrich Ignaz Franz Biber. Kupferstich von Paul Seel (1680) © Wikimedia Commons
Vom Leben des Violinvirtuosen und Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704) ist vieles unbekannt geblieben. Geboren wurde Biber am 12. August 1644 in Wartenberg in Böhmen, in der Nähe des heutigen Dreiländerecks zwischen Deutschland, Tschechien und Polen. Einige Jahre stand er im Dienst des Fürstbischofs in Olmütz. Eine Reise zum bekannten Geigenbauer Jakob Stainer nutzte Biber, um seinen Dienst zu quittieren. Er kehrte nicht mehr zurück und ließ sich stattdessen wohl 1671 in Salzburg nieder. Hier brachte er es bis 1684 von einer einfachen Anstellung bis zur Bestellung zum Hofkapellmeister. Ungewöhnlich gut besoldet, erhielt Biber zahlreiche Ehrungen, durfte dem Kaiser Leopold persönlich vorspielen und wurde schließlich in den Adelsstand erhoben. Als Komponist ist Biber vor allem für hoch originelle Violinwerke wie die symbolisch aufgeladenen, affektgesättigten „Rosenkranz-Sonaten“ bekannt. Daneben zählen seine Messen zu den bedeutendsten geistlichen Werken ihrer Zeit.
Stand: Juni 2017