
Georgia Sagri © Eva Tsakni
Georgia Sagri, geboren in Athen, lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt und in New York. Mittelpunkt ihrer Praxis ist die Erforschung der Performance als sich stetig entwickelndes Feld im gesellschaftlichen und visuellen Leben, verbunden und doch unabhängig von der Dialektik der Darstellung in Theater, Musik und Tanz. Ihre Arbeiten sind Ausstellungen, in denen materielle und immaterielle Elemente gemeinsam vollständige Welten erschaffen. Die objektbasierten Komponenten der Arbeit sind mit Live-Elementen verknüpft, und die daraus entstehenden geistigen und physischen Spannungen sollen herausgestellt werden. Ihre Praxis ist keiner einzelnen Disziplin zuzuordnen: Ein großer Teil des künstlerischen Schaffens umfasst Video- und Computerelemente, Schreiben, Installation, Design, Web-Programmierungen, Zeichnungen, Musikkomposition und Malerei. Dabei wird ihre Arbeit stark von ihrem fortlaufenden Engagement in sozialen und politischen Bewegungen geprägt, die sich für Autonomie, Empowerment und Selbstorganisation einsetzen. Ihre Performanceinstallationen bestehen aus aufwändigen Elementen und umfassenden „Prozeduren“: vorbereitende Zeichnungen und Videos, Texte und Druckerzeugnisse, Bewegung, Stimme und Klang, aufgezeichnet und live bearbeitet, sowie Multimedia-Installationen. Die Performance entwickelt sich fortlaufend weiter und wird zu einer ganz neuen Serie von Arbeiten, die auf den kritischen, sozialen und intellektuellen Austausch reagieren, der ihre zeitbasierte Präsentation umgab, und damit die vorherrschenden Vorstellungen von Performance und ihrer Dokumentation in Frage stellen. Häufig lädt sie Künstler und Denker dazu ein, sich mit ihren Arbeiten ihrem Vorgehen anzuschließen, da ihr daran liegt, sowohl die allgemein akzeptierten Formate der Ausstellungpraxis als auch den Bereich der Kunst-Objekthaftigkeit und dessen Einzigartigkeit zu öffnen und zu verkomplizieren.
Ihre erste Einzelausstellung, „Mona Lisa Effect“, wurde im Frühjahr 2014 von Adam Szymczyk in der Kunsthalle Basel kuratiert. Ihre Arbeiten waren bei der Biennale de Lyon (2013), bei ProBio, Expo 1: New York, MoMA PS1, New York (2013) und der Whitney Biennale, Whitney Museum of American Art, New York (2011) vertreten. International wurden sie unter anderem in Institutionen wie Fordé (Genf), dem Museum für Moderne Kunst (Warschau), KW Berlin, dem Arnolfini Centre for Contemporary Arts (Bristol), dem Museum für zeitgenössische Kunst (Thessaloniki), der Deste Foundation in Athen gezeigt sowie in privaten Galerien wie Anthony Reynolds (London), MelasPapadopoulos (Athen), Lars Friedrich (Berlin), Team (New York), Murray Guy (New York), Real Fine Arts (New York), Andrew Roth (New York), Circus (Berlin), Terri and Donna (Miami) und Central Fine (Miami). Sie gründete das Audiomagazin FORTÉ (www.magazineforte.com) und SALOON, ein fortlaufendes kuratorisches Projekt. Daily Bread (dailybread.nyc), eine Online- und Präsenz-Ausstellung wurde vom Issue Project Room unterstützt und von Mathew_nyc in New York veranstaltet. Georgia Sagri ist teilnehmende Künstlerin der 14. Istanbul Biennale 2015, kuratiert von Carolyn Christov-Bakargiev.